Ortschaftsrat: Zimmermann genehmigt

Von Peter Morlok

Horb-Bildechingen. Den Wortsinn des Begriffes "Bürgerfragestunde" hat ein Bildechinger, der früher selbst dem Ortschaftsrat angehörte, scheinbar völlig verdrängt.

Sein erster Ansatz, in dem er wissen wollte, warum denn die seiner Meinung nach wichtigen Dorfinformationen nicht publik gemacht werden, konnte man mit viel Wohlwollen noch verstehen, obwohl man im Ortschaftsrat noch an keinem Hellseherlehrgang teilgenommen hat, bei dem man beigebracht bekam, was welche Bürger wann in welcher Form lesen wollen.

Gleichbehandlung aller Bürger?

Auch seine Forderung nach Gleichbehandlung aller Bürger war vom Grundsatz her nachvollziehbar, in ihrem Kern jedoch wegen des offensichtlichen Denunziation-Geschmäckles ein wenig unappetitlich.

Grund für seine Beschwerde war, dass ein Mitglied des örtlichen Tennisclubs seinen Geburtstag im Vereinsheim feierte und sich dazu die Durchfahrtsgenehmigung durch die Baustelle vom Ortsvorsteher einholte. "Von uns darf keiner da durchfahren, aber wenn der Herr XY kommt, dann geht das", beschwerte er sich und bemängelte, dass bei dieser Gelegenheit auch gleich die gesamte Gästeschar an seinem Wohnhaus vorbeigerauscht sei.

"Der hat mich gefragt und ich habe ihm das genehmigt", stand Peter Zimmermann zu seiner Entscheidung. Die Aufforderung, dass Zimmermann mit dem Vereinsvorsitzenden Oliver Pollok über die Angelegenheit sprechen möge und sich dabei mehr oder weniger im Namen des benachteiligten Bürgers beschweren möge, wies Zimmermann mit den Worten: "Mach’s doch selber, du bist doch auch im TC", zurück.

Die Frage, was solche Nickligkeiten in einer öffentlichen Bürgerfragestunde zu suchen haben, blieb offen. Wenigstens ergab sich daraus eine Frage, zu Beginn war es nur eine Bekundung gewesen, dass einer dem anderen nicht die Butter auf dem Brot gönnt.