Beim Berufsinformationstag will man Schüler ab der 9. Klasse bei der Berufswahl unterstützen. Archiv-Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Rotary Club und MGG organisieren für 9. Februar zum achten Mal den Berufsinformationstag

Welcher Weg führt zum eigenen Traumjob? Studieren oder doch lieber eine Ausbildung beginnen? Der Rotary Club will Schülern mit einem Berufsinformationstag bei diesen Fragen weiterhelfen. Die Eltern sind ausdrücklich mit eingeladen.

Horb. Mit einer Rekordbeteiligung von neun Firmen – "die größten der Region", wie der Rotarier Wolfgang Kronenbitter sagt – geht der Berufsinformationstag in die achte Runde. Organisatoren sind der Rotary Club Horb Oberer Neckar und das Martin-Gerbert-Gymnasium (MGG). "Wir sind der Auffassung, dass man Schüler so früh wie möglich informieren muss", sagt Kronenbitter.

"E s ist ein unterschwelliges gesellschaftliches Dauerthema: Kinder wissen zu wenig von der Berufswelt", sagt der Präsident des Rotary Clubs Herbert Ade, ehemaliger Schulleiter des Gymnasiums Alpirsbach. Er spreche bewusst von Kindern, denn auch Gymnasiasten seien beim Abitur mit 17 Jahren noch nicht erwachsen. "Durch G8 fehlt ein Jahr in der Persönlichkeitsentwicklung", konstatiert Ade. "Sie brauchen vermehrt pädagogische Lenkung seitens der Schule und Unterstützung durch das Elternhaus." Er bemerke jedoch die Tendenz, dass sich Eltern zurückziehen. "Viele Kinder sind relativ allein gelassen." Eltern sollten mit den Kindern über Berufsmöglichkeiten diskutieren und sie vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen beraten. "Eltern müssen sich auch für Heranwachsende Zeit nehmen." Gerade in der beruflichen Findungsphase sei das wichtig, deshalb lädt er Eltern ausdrücklich hierzu ein.

Die Zahl der Berufe und Studiengänge sei durch fortschreitende Spezialisierung in den vergangenen Jahren explodiert. "Man muss den Schülern in dieser Vielfalt weiterhelfen", sagt der stellvertretende Schulleiter des MGG, Volker Offenhäuser. Am Gymnasium ist der Berufsinformationstag aus seiner Sicht des eine sinnvolle Ergänzung zu eher theoretisch geprägten Berufsfindungseinheiten im Unterricht. "Die Schüler treffen auf Praktiker", sagt Offenhäuser. Durch persönliche Gespräche werde eine Beziehung zu den regionalen Unternehmen geschaffen. Dabei werden nicht nur formale Anforderungen vermittelt, wie Ade sagt, sondern auch Herausforderungen eines Berufs und der Ausbildung dazu dargestellt. "Jeder meint er muss studieren, aber die wenigsten sind studierfähig. Nicht vom Intellekt her. Aber man muss durchhalten, Disziplin und Ehrgeiz zeigen." Die Zahl der Studienabbrecher lag 2015 nach einer Berechnung des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung bei rund einem Drittel unter den Unistudenten.

Die Abbrüche offenbaren Ades Meinung nach Mängel bei der Beratung im Vorfeld. Junge Leute fingen an, einfach irgendwas zu studieren und brächen wieder ab. Die jungen Abiturienten verlören damit wertvolle Zeit. "Der Effekt den G8 bringen sollte, wird in dieser Beliebigkeit vervespert", sagt er und ruft dazu auf, die Beratung beim Infotag anzunehmen.

  Zielgruppe

Zum diesjährigen Berufsinformationstag am Donnerstag, 9. Februar, ab 14 Uhr im Martin-Gerbert-Gymnasium Horb a. N.ckar sind Realschüler und Gymnasiasten ab der 9. Klasse mit ihren Eltern eingeladen. Jüngere Schüler, die sich schon informieren möchten, sind laut Rotary Club Horb Oberer Neckar auch willkommen.

  Berufsfelder

Beteiligte Firmen: AHG Horb, Bosch-Rexroth, Ceratizit, Fischerwerke, Homag, Volksbank, Lauffer, Leuco und Schmalz; Berufsfelder, über die informiert wird: Architektur/Bauingenieurwesen, Biologie, Bankenwesen, Chemie, Handel/Marketing, Handwerk, Hotelmanagement, Maschinenbau/Elektrotechnik/IT, Medienbranche, Medizin, Öffentliche Verwaltung, Pädagogik, Pharmazie, Physik, Polizei, Rechtswissenschaft, Sozialpädagogik, Spedition/Logistik, Sprachen, Steuerrecht, Wirtschaft/BWL/VWL.

  Vortrag

Den Eröffnungsvortrag hält der Hartmuth Diery von der Dualen Hochschule: "Dual studieren – Zukunft studieren. Technik am Campus Horb".