Kik, Tedi, Woolworth oder Upim als Ersatz für Charles Vögele. Bei der Stadtverwaltung ist man wenig begeistert. Foto: Hopp

Rückschlag für Einkaufszentrum. Traum vom Modegeschäft im mittleren Preissegment wohl geplatzt.

Horb - Das ist ein empfindlicher Rückschlag für die Stadt beim Horber Einkaufszentrum. Der Traum vom Modegeschäft im mittleren Preissegment ist wohl geplatzt.

Charles Vögele sollte es sein, doch wenn die Activ-Arkaden eröffnet werden, wird etwas anderes drin sein. Charles Vögele mit Hauptsitz in der Schweiz wurde an eine Investorengruppe verkauft. Nun ist klar, was die Horber erwarten können: Kik, Tedi, Woolworth oder Upim. Die deutschen Handelsunternehmen Tedi, Woolworth und Kik haben eine Vereinbarung mit Charles Vögele Deutschland GmbH für den Kauf eines Großteils des deutschen Filialnetzwerks unterzeichnet. Einige Filialen sollen auch Upim beinhalten. Das ist eine Vertriebslinie des italienischen Modekonzerns OVS, die zum Konsortium gehören, das Vögele übernommen hat. Derzeit sei geplant, die Mietverträge im zweiten Quartal 2017 überzuleiten, so Unternehmenssprecherin Nicole Borel-Schöwel.

Das gilt für alle bereits existierenden Vögele-Filialen, aber auch für welche, die erst geplant wurden, so wie in Horb. Am Freitagvormittag erklärte Hans-Jürgen Birk von der Activ-Group: "Wir wissen auch noch nicht, wie es weitergeht und was in Horb reinkommen soll."

Ein Gespräch über die Ersatz-Kandidaten scheint die Activ-Group mit der Stadt Horb noch nicht geführt zu haben. Denn die erfuhr diese Nachricht am Freitag anscheinend von uns. Die Begeisterung über die möglichen Filialisten hielt sich bei Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz in Grenzen. Kik gehöre ins untere Preissegment, existiere bereits in Empfingen und sei nicht das, was man sich wünsche.

Tedi als Sonderposten-Filialist stoße ins gleiche Segment wie der neue Horber Sonderposten-Markt Thomas Philipps. Ob Tedi da tatsächlich Interesse an Horb hat?

Ähnliches gilt für Woolworth. In der Süddeutschen Zeitung sagte Thomas Leege, Geschäftsführer Vertrieb bei der Woolworth GmbH, in dieser Woche: "Für Woolworth sind sämtliche Städte und Standorte mit einem Einzugsgebiet von mindestens 50.000 Einwohnern interessant." Zwar ist ein wichtiger Bestandteil des Sortiments der Textilbereich, allerdings unter 50 Prozent.

Und dann ist da noch die große Unbekannte: Upim. "Ich kenne das noch früher aus Italien. Das wäre wenigstens was Neues", so Blochwitz. Allerdings ist auch dieser italienische Filalist kein reiner Mode-Anbieter, sondern ein Warenhaus.

Die Activ-Group muss zwar noch zustimmen, aber hat sie überhaupt eine Wahl? Und auch die Stadt muss die Kröte wohl schlucken. Blochwitz: "Wenn wir es offiziell wissen, werden wir prüfen, ob es genehmigungsfähig ist. Wenn ja, werden wir es wohl so akzeptieren müssen."