Rainer Friederichs ist der neue Hauptreitlehrer des Reitervereins. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Personalveränderung: Der Reiterverein Nordstetten beschäftigt ab 2016 Rainer Friederichs / Preise steigen an

Von Marion Tischbein

In einem Pressegespräch stellte Rosemarie Freund, Vorstand für Jugend und Öffentlichkeitsarbeit beim Reiterverein Nordstetten, den neuen Hauptreitlehrer vor, der ab Januar auf dem Hirschhof Reitunterricht geben wird.

Horb-Nordstetten. Der neue Hauptreitlehrer Rainer Friederichs, dessen Vater aus Empfingen stammt, genießt einen ausgezeichneten Ruf als Reitlehrer und Parcoursbauer, als der er auch schon beim German Masters in Stuttgart in der Schleyerhalle gearbeitet hat. Als Berufsreitlehrer kann er bis Klasse S ausbilden.

Seit ein paar Jahren gehört er zum Team der Parcoursbauer beim Turnier auf dem Hirschhof, während seine Frau Annerose in der Meldestelle für das Turnier arbeitet. Mit Stefan Hirsch ist Friederichs schon länger bekannt. Nach 36 Jahren wurde er jetzt von seinem Reitverein Epfendorf gekündigt, da man den Schulbetrieb auflösen wollte, der inzwischen allerdings doch weitergeführt wird.

Stefan Hirsch hörte davon, dass der Reitlehrer frei war. Als im September die Hauptlehrerin Angelika Andreas kündigte, ergriff er sofort die Gelegenheit und sprach ihn an. Man wurde sich schnell einig. Es sei für Reitschulen nicht einfach, geeignete Reitlehrer zu finden, bei denen die Bedingungen passen, erklärte Rosemarie Freund. Deshalb sei sie sehr froh, dass es gelungen sei, Rainer Friederichs zu verpflichten.

Am Sonntag bot der neue Reitlehrer im Halbstunden-Takt Dressur-Unterricht zum gegenseitigen Kennenlernen an. Hauptthema für den Reiterverein sei, so Rosemarie Freund, die Qualität des Reitunterrichts noch weiter auszubauen. Vor rund zwei Jahren führte man deshalb das Block-Reitsystem ein. Das heißt, dass die Schüler fest für ihre Stunden angemeldet sind. Das bedeutet mehr Kalkulationssicherheit. Das Ziel ist, leistungshomogene Gruppen mit maximal sechs Reitern zu schaffen und eine Qualitätsverbesserung des Reitunterrichts zu erreichen.

Beim Voltigieren hat man bereits seit dem Frühjahr eine Qualitätsverbesserung durchgesetzt. An drei Terminen pro Woche sind hier zurzeit acht Kinder pro Kurs fest angemeldet. Man könnte noch mehr Voltigierkurse einrichten, aber dazu habe man nicht genügend Schulpferde, so Freund.

Insgesamt beschäftigt der Reiterverein Nordstetten derzeit fünf feste Reitlehrer und drei Aushilfen. Der Schulbetrieb sei immer ein Zuschussbetrieb, erklärte Rosemarie Freund. Er trägt sich nicht selbst, so dass der Mangel aus dem Gewinn aus Veranstaltungen ausgeglichen werden muss. Es ist auch nicht möglich, die Kosten für Investitionen und die Fixkosten durch noch mehr Veranstaltungen abzudecken. Sehr schwierig ist es auch, geeignete, gut ausgebildete Schulpferde zu finden, die sowohl von ungeübten Reitern, als auch von Fortgeschrittenen geritten werden können.

Ein bis zwei Pferde sollten inzwischen ersetzt werden, denn man legt Wert auf eine tiergerechte Haltung, was bedeutet, dass ein Schulpferd maximal zwei bis drei Stunden pro Tag laufen sollte. Zurzeit gibt es auf dem Hirschhof sieben Schulpferde für über 100 Kinder und Jugendliche im Reit- und Voltigierunterricht.

"Für alle, die richtig reiten lernen wollen, wollen wir Qualität bieten", betonte Freund. Für die, die nur mal auf dem Pferd sitzen und durch die Halle reiten wollen, bietet der Verein regelmäßig Ponyreiten an. Der Grundgedanke ist, so Freund: "Die Qualität muss stimmen für alle Reitschüler, Pferde und den Verein." Daher komme man um eine Preiserhöhung nicht herum. Bei der Preiserhöhung für die Reitstunden, die für Januar 2016 beschlossen wurde, betonte sie, gehe es nicht um die Erwirtschaftung eines Überschusses, sondern um die Deckung der planbaren Kosten.

So erhöht sich zum Beispiel der Preis für eine Gruppenreitstunde mit sechs Reitern beim Kauf einer Zehnerkarte, das ist die größte Gruppe der jugendlichen Reiter, um 4,50 Euro auf jetzt 15 Euro. Für 30 Minuten Einzelunterricht zahlt man in Zukunft 25 Euro. Das sind 7 Euro mehr als bisher. Der neue Hauptreitlehrer Rainer Friederichs begrüßte die Begrenzung der Gruppen auf sechs Reiter. Einzelunterricht oder zu zweit bringe natürlich mehr für die Verbesserung der Reiter.