Viele Dettenseer Bürger wohnten der Ortschaftsratsitzung bei, ging es doch das Thema neue Bauplätze und die Entwicklungsmöglichkeiten für kleinere Gemeinden. Foto: Baiker Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsverwaltung setzt sich seit zehn Jahren für neues Bauland ein / Erschließung im "Großäcker" möglich

Von Jürgen Baiker

Horb-Dettensee. Die Dettenseer Bürger dürfen ab der zweiten Jahreshälfte 2016 auf neue Bauplätze hoffen.

Kleiner Rückblick: Bei der Hauptversammlung des SSV machte Vorsitzender Tobias Hellstern seinem Frust Luft, hatte er doch die Befürchtung, dass durch das Fehlen von Bauplätzen junge Familien abwandern und damit dem Verein Nachwuchs fehlen würde. Seither hat dieses Thema im Ort viele Gemüter erregt.

Über 20 Bürger bei Beratung im Ortschaftsrat dabei

Ortsvorsteherin Ute Albers hatte das aufgegriffen und jetzt zu einer Sitzung des Ortschaftsrates eingeladen, um über den aktuellen Stand der Bauplatzbemühungen zu informieren. Dazu kam auch Stadtplanerin Katrin Edinger vom städtischen Fachbereich Stadtentwicklung. Mehr als 20 Dettenseer Bürger dokumentierten durch ihre Anwesenheit ihr großes Interesse an diesem Thema.

Albers trug nochmals die Historie zu den Bauplatzbemühungen vor und machte damit deutlich, dass sich Ortschaftsrat und Ortschaftsverwaltung schon seit zehn Jahren darum bemühen. Schon 2004 nach ihrem Amtsantritt als Ortsvorsteherin gab es erste Gespräche mit positiven Signalen. Am 31. Mai 2005 bewilligte der Gemeinderat Horb ein Bauflächenentwickungsprogramm. Dettensee war als Nachrücker vorgesehen, im Fall, dass vorrangige Bebauungsplanverfahren nicht realisiert werden können. Am 2. Juli 2008 beschloss der Ortschaftsrat die förmliche Beantragung eines Neubaugebietes. Am 27. März 2008 beschloss der Ortschaftsrat das Gebiet Großäcker auf Priorität 1 und Dorfwiesen auf Priorität 2 zu setzen. 2010 bekam der Ortschaftsrat von der Verwaltung die Auskunft, dass das nächste zu erschließende Neubaugebiet in Dettensee sein werde.

2011 wurde angesichts schlechter Finanzen eine Haushaltsstrukturkommission eingesetzt, deren Ziel es war, eine jährliche Einsparung von 2,5 Millionen Euro zu verwirklichen. Auf dieser Grundlage hatte der Gemeinderat am 17. Mai 2011 beschossen, kein Bauland mehr auf Vorrat zu erschließen.

Wie kann eine Lösung für Bauwillige in Dettensee aussehen? Im Lauf des Jahres 2013 zeichnete sich ab, dass es konkrete Bauwillige in nennenswerter Zahl gibt – mit Stand 11. Dezember 2013 waren es sieben Bauinteressenten.

Am 1. April 2014 beschloss der Gemeinderat, das neue Horber Modell anhand der derzeit laufenden Wohnbauprojekte zu überprüfen, darunter ist auch Dettensee mit dem Gebiet Großäcker. Ziel des neuen Horber Modells: Innenbereich vor Außenbereich.

Das heißt: zuerst muss geprüft werden, ob es Baulücken im Innenbereich gibt, die bebaubar sind. Danach kann man an den Außenbereich gehen, es müssen aber kaufwillige Interessenten zur Verfügung stehen.

Aktuell sieht es in Dettensee so aus, dass eine Erschließung im Gebiet Großäcker möglich ist. Drei derzeitige Eigentümer der Flächen haben schon ihre Bereitschaft erklärt, für das Baugebiet verkaufen zu wollen. Im Mai soll es einen städtebaulichen Entwurf geben. Eine grobe Kostenschätzung für die Erschließung wird vorgenommen. Der endgültige Baulandpreis kann erst 2016 festgelegt werden. In den Preis werden auch die sogenannten Folgekosten mit einfließen. An der Stadt darf nichts hängen bleiben. Die Bauplatzgrößen orientieren sich an den Wünschen der Bauinteressenten. Die jetzigen Bauinteressenten sind über die Terminplanungen für die Realisierung informiert und akzeptieren diese. Gebaut werden könnte in der zweiten Hälfe des Jahres 2016, so eine wichtige Aussage bei der Ortschaftsratssitzung.