15 unterschiedliche Künstler stellen ihre Werke in der Gemeinschaftsausstellung "Aktuell" vor. Diese ist bis zum 21. Dezember immer samstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung "Aktuell" in der Galerie des Kunstvereins Oberer Neckar / Noch bis zum 21. Dezember geöffnet

Von Peter Morlok

Horb. "Aktuell" hieß die Gemeinschaftsausstellung, die vergangenen Samstagabend mit einer großen Vernissage eröffnet wurde. 15 Künstler, die im Kunstverein Oberer Neckar aktiv sind, stellen bei dieser Werkschau aus.

Norbert Stockhus, im allgemeinen sowieso bekannt dafür, dass er an seinen Werken solange wie möglich arbeitet, um ja jedes Detail noch ein wenig nuancenreicher herauszuarbeiten, nahm den Ausstellungstitel wörtlich und brachte seine letzten beiden Bilder knapp 20 Minuten vor Ausstellungseröffnung direkt aus seinem Glatter Atelier mit nach Horb. "Guck, ganz aktuell", scherzte er und musste sich beeilen, dass er die beiden Meisterwerke an der "Stockhus-Wand" platzierte, die ganz allein für ihn reserviert war und schon dadurch seine Ausnahmestellung in der so reichen Kunstwelt der Raumschaft hervorhob.

"Wenn der Kunstverein ruft, dann machen sich alle auf den Weg nach Horb"

Während Stockhus zusammen mit Benno Müller die Bilder aufhängte, richtete das "Kuentz Jazz Trio" die Instrumente. Für einen echten Soundcheck blieb jedoch keine Zeit, da sich die Besucher schon weit vor dem eigentlichen Vernissagebeginn in der Galerie des Kunstvereins im oberen Stockwerk des Horber Klosters drängten. Für die Jazz-Routiniers war dies jedoch überhaupt kein Problem, und nach Ende der Veranstaltung hatten sie mindesten 150 Fans mehr. Selbst Klassik-Guru Wolfgang Hehl saß tiefenentspannt auf dem Fußboden, unterhalb von Bassist Carl Hermann Graf, und ließ sich vom Swing, Groove und Rhythmus treiben.

15 Künstler, die zusammen ausstellen, das bedeutet natürlich eine wahnsinnige Breite der gestalterischen Mittel. Da korrespondierte OMI Riesterers Vollwürfel aus Esskastanienholz mit den Arbeiten von Bildhauer Josef Nadj, die wunderbar filigranen Arbeiten von Martina Hehl gingen mit dem Affen "Rosa" von Sonya Braun eine Liaison ein und wie Deckel auf dem Topf ergänzten sie die Farbenspiele von Beate Selin und Joachim Wörner, um nur drei "Paarungen" hervorzuheben.

15 unterschiedliche Künstler und Kunststile bedeutet im Umkehrschluss auch 15 Mal Freunde und Bekannte und zudem 15 Mal Bewunderer, die sich alle die Gelegenheit nicht entgehen ließen, um "Aktuelles" aus den Kreativwerkstätten der ausstellenden Künstler zu sehen. Entsprechend groß war der Andrang bei dieser Vernissage und Benno Müller, zweiter Vorstand des Kunstvereins Oberer Neckar, befürchtet gar, dass man knapp an der obersten Grenze der Platzkapazität vorbeigeschrammt ist. Und dies sei sehr wohl gewollt, erklärte Müller. Man habe die Vernissage extra auf den Samstag 17 Uhr gelegt, um all den Leuten, die den Horber Advent besuchten, auch die Gelegenheit zu geben, in der Galerie vorbeizuschauen.

Und das taten Einige. "Wenn der Kunstverein ruft, dann machen sich alle auf den Weg nach Horb", so das Zitat des Abends. Peter Rosenberger begrüßte die Gäste und Künstler. Er erklärte dabei freudenstrahlend, dass man inzwischen in der städtischen Sammlung einige Arbeiten der ausstellenden Künstler habe. Darunter auch Werke von Wolfgang Hehl, dem er attestiert: "Tot wären sie wertvoller". Der Künstler nahm’s gelassen, denn er wusste was der OB meinte und dass dieser den Wert der Bilder ansprach und nicht den Ist-Zustand des Malers. Rosenberger betonte, wie wichtig Kunst und Kultur für die Stadt ist. Er gratulierte zu dieser geradezu grandiosen Vielfalt der ausgestellten Werke und stellte fest: "Sie tun mit ihren Arbeiten der Stadt und der Raumschaft gut".

Wer gerne auch "Aktuell" sein möchte, sollte unbedingt die Ausstellung besuchen, die noch bis zum 21. Dezember in der Galerie des Kunstvereins Oberer Neckar zu sehen ist. Jeden Samstag und Sonntag ist sie von 14 Uhr bis 18 Uhr geöffnet.