Das Erinnerungsbuch Heinrich Hansjakobs "Mein Grab" erscheint zum 175. Geburtstag des Dichterpfarrers in einer Neuauflage. Foto: Hildenbrand Foto: Schwarzwälder-Bote

Heinrich Hansjakobs Erinnerungsbuch wird am Freitag in Hofstetten präsentiert / Beschreibung der Grabstätte

Hofstetten/Haslach (hd). Im Gedenken an den 175. Geburtstag Heinrich Hansjakobs wurde eines seiner seltensten Werke neu aufgelegt: sein Erinnerungsbuch "Mein Grab" aus dem Jahre 1905. Herausgegeben wird es von der Heinrich-Hansjakob-Gesellschaft.

Seit 2007 verlegt die Gesellschaft, die mittlerweile mit über 500 Mitgliedern zu den größten literarischen Gesellschaften Deutschlands zählt, die "Kleine Hansjakob-Edition", in der unbekannte und schwer zugängliche Werke des Schwarzwälder Erzählers publiziert werden. Hansjakob schildert in "Mein Grab" seine wiederholten Fahrten von Freiburg nach Hofstetten in den Jahren 1903 und 1904, um den Bau seiner Gruft hinter einer Grabkapelle zu überwachen. Es ist ein Erinnerungsbuch von düsterer Schwermut und Trauer über Alter, Tod und Vergänglichkeit. Der Leser erfährt in "Mein Grab" aber auch die Entstehungsgeschichte der Kunstwerke der Kapelle, der Pietá an der Rückseite der Kapelle, die der Freiburger Bildhauer Josef Dettlinger nach dem Vorbild der "Beweinung Christi" des berühmten Würzburger Holzbildhauers Tilman Riemenschneider geschaffen hat.

Auch das Entstehen der Reliefbilder in der Kapelle, die ebenfalls von Dettlinger geschaffen wurden, wird beschrieben. Vor allem das Reliefbild, welches die Erscheinung des auferstandenen Christus vor Maria Magdalena zeigt, dokumentiert die große Verehrung, die Hansjakob für die "reuige Sünderin" Maria Magdalena empfand.

Zahlreiche Begegnungen mit Persönlichkeiten aus Haslach und Hofstetten werden geschildert, mit dem Schneeballenwirt Georg Gißler, mit Hansjakobs Kutscher Wendelin Gißler, dem Roser-Wendel, mit dem jüdischen Kaufmann Max Weil aus Haslach, dem Haslacher Kanonenwirt und Maler Xaver Thoma oder auch mit dem Haslacher Stadtpfarrer Ignaz Albrecht.

Immer wieder zitiert Hansjakob seinen Lieblingsphilosophen Arthur Schopenhauer und den revolutionären Dichter Ferdinand Freiligrath. Interessant sind die Begegnungen mit dem Erzbischöflichen Baudirektor Max Meckel, dem Erbauer seiner Grabkapelle und Gruft. Der Leser erfährtdie Entstehungsgeschichte seiner Statuette, seiner Bronzebüste und der Roma-Büste, die der Karlsruher Bildhauer Professor Fridolin Dietsche schuf. Die Neuauflage von "Mein Grab" wird am Freitag, 7. Dezember, ab 19 Uhr im Bürgersaal des Hofstetter Rathauses bei einem Hansjakob-Abend vorgestellt. Das Buch ist in der Tourist-Info im Kloster in Haslach und in der Haslacher Buchhandlung "Der Buchladen" sowie im Hofstetter Rathaus ab dem Wochenende für 17,20 Euro zu haben. Bestellungen sind auch per E-Mail an info@heinrich-hansjakob-gesellschaft.de möglich.