Über zahlreiche Missgeschicke der Hofstetterinnen berichtete "Der gestiefelte Kater" alias Sybille Schumacher. Foto: Wölfle

Hofstetterinnen lachen über Missgeschicke

Zur Frauenfasent ins Eugen-Klaussner-Vereinsheim hat am Freitagabend die Katholische Frauengemeinschaft gerufen. Gekommen waren ideenreich und fantasievoll verkleidete Märchenwesen in großer Zahl.

Hofstetten. Die Akteurinnen hatten für den lustigen Abend auf Dorfgeschehnisse voller Witz und Selbstironie gesetzt und dafür großen Applaus erhalten.

Auch zum diesjährigen Motto "Zauberhafte Märchenwelt" hatten sich die Hofstetter Frauen kostümtechnisch ausgetobt und sich dabei so richtig in Schale geschmissen. Das liebe Rotkäppchen und das tapfere Schneiderlein saßen mit Bambi, Rapunzel, gruseligen Hexen, Prinzessinnen, Schneewittchen, den sieben Zwergen, Teufelinnen und Zauberinnen und dem bösen Wolf gemütlich und gesättigt im fastnächtlich geschmückten Saal, als plötzlich auf leisen Sohlen aber mit "Narri-Narro" und "Miau-Miau" der Gestiefelte Kater (Sybille Schumacher) durch die Feiernden gen Bühne schlich.

Er plauderte dann zur Freude von Königin Helen Allgaier allerlei Missgeschicke und Peinlichkeiten aus, die sich in Hofstetten zugetragen hatten. Er "miaute" von einer Frau, die sich jetzt das Konradsblatt nach Hause liefern lässt, damit niemand merkt, wenn sie mal sonntags den Gottesdienst schwänzt. Er belächelte eine Hundebesitzerin, deren Vierbeiner es sich im Ehebett gemütlich gemacht und versteckte Süßigkeiten gefressen hatte oder erzählte von einem Geburtstagskind, das Udo Lindenberg zum 50. eingeladen hatte, und sich wunderte, dass er sich nicht meldete.

Eine Dame hatte sich Fuß-Creme ins Gesicht geschmiert und Hundeshampoo benutzt, weil sie ihre Brille nicht auf hatte. Eine andere Hofstetterin hatte dem Tankwart anstatt der Nummer der Tanksäule ihre Bank-Geheimnummer verraten.

Das Theaterstück in vier Akten zum weltbekannten Märchen "Aschenbrödel" setzten Elli Schmider, Gabi Sum, Renate Heller, Erika Reich und Eva Gabriel auf lustigste Art und Weise in Szene.

"Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß’", freute sich Rita Schmieder immer wieder um das flackernde Feuer herumtanzend. Auch sie hatte bei ihrem grandiosen Auftritt so mancherlei Geschichten über Malheure der Hofstetter im Gepäck. "Bi uns isches g’fährlich im Revier. Henn ihr koi Ongscht?", fragte Jägerin Rosa Neumaier, die von einer vermeintlichen Verfolgungsjagd wegen eines abgelaufenen Tüv-Stempels berichtete, in die närrische Runde.

Mehr Frischfleisch für den Bürgermeister?

"Der Höllenhund – heulend und grimmig von Christine Kaiser dargestellt – isch gierig uff Frischfleisch", betonte sie. Das Rotkäppchen (Hedwig Feger) zähmte den knurrenden Vierbeiner dann mit lustigen Geschichten aus dem Dorfgeschehen. Es wusste von einer Oma, die mit ihrem Enkelkind per Bus von der Dorfmitte für 1,60 Euro in die Dorfwiesen fuhr, weil der Nachwuchs nicht heimlaufen wollte, und vom Kuckuck-Likör beschwipsten Geschäftsfrauen. Auch Bürgermeister Henry Heller bekam sein Fett weg: Hatte er sich doch für seine Gäste zum 60. Geburtstag angeblich etwas mehr Frischfleisch gewünscht.

Mit pikant-peinlichen Offenbarungen in Reimform schossen Schneeweißchen (Andrea Neumaier) und Rosenrot (Bettina Schreiber) den Vogel ab. Bei der Adventsfeier am 8. November sei so wenig losgewesen, weil der Termin erst am 9. im Blättle stand, waren sie überzeugt. Auch die Mama, die zweimal kurz hintereinander "geblitzt" wurde, lachte das Publikum herzhaft aus. Das mit hervorragender Mimik, Gestik und Einfallsreichtum dominierende "Improvisationstheater" mit Bettina Ruf, Bettina Schreiber, Doris Gutmann und Bettina Meyer, bei dem das Publikum die Themen vorgab, krönte dann das gut zweistündige närrische Spektakel, das sich mit den Siegeln "qualitativ hochwertig" und "höchster Spaßfaktor garantiert" schmücken durfte.