Seit dem 15. Juli 1941 ist Hermann Obert (rechts) in der Hofstetter Feuerwehr. Mit dem Übertritt in die Alterswehr 1989 blieb er den Kameraden aufs Engste verbunden. Foto: Störr

Festgottesdienst in Hofstetten. Abschluss mit Handwerkervesper.

Hofstetten - Mit einem großen Fest hat die Hofstetter Feuerwehr am Wochenende ihren 75. Geburtstag gefeiert. Hermann Obert wurde am Sonntag für 74-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet, nachdem Altbürgermeister Franz-Josef Krämer und Albert Allgaier bereits beim Festbankett Ende Mai diese Ehrung erhielten.

Mit einem Feuerwehralarm und dem Martinshorn begann der sonntägliche Gottesdienst im gut besuchten Festzelt, den der Kirchchor musikalisch umrahmte.

Pater Georg Matt zelebrierte die Festmesse, die ganz im Zeichen der Feuerwehr stand. Er sei einst selbst Feuerwehrmann gewesen und wisse die Mühe der Kameraden besonders zu schätzen. Die Hofstetter hätten in den letzten 75 Jahren darauf vertraut, dass jemand helfe, wenn das Haus brenne oder sich ein Hochwasser ereigne. Manche Katastrophen könnten nur in Gemeinschaft bewältigt werden.

Im Tun der Feuerwehrleute sei etwas vom "ewigen Leben" zu spüren, bei jedem Einsatz wäre ein Stück weit "sinnvoll erfülltes Leben“ gegeben. "Den Nächsten", den es nach der Bibel zu lieben gelte, könne man sich als Feuerwehrmann nicht aussuchen, der stehe mit der Alarmierung plötzlich vor der Türe. Das "Dasein, Beistehen, Helfen" sei somit als Zeichen der Nächstenliebe zu sehen. Ohne Kameradschaft lasse sich kein Rettungseinsatz durchführen, das Üben alleine würde nicht helfen. Erst die innere Verbundenheit der Kameraden lasse einen Einsatz gelingen.

So stand die sonntägliche Kollekte ganz im Zeichen des Kameradschaftsfonds der Freiwilligen Feuerwehr, aus dem notleidende Feuerwehrangehörige unterstützt werden.

Am Ende des Gottesdienstes wurden einige Gedanken zum Heiligen Florian verlesen, der als Schutzpatron der Feuerwehrleute gilt. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen einem Christen und einem guten Feuerwehrmann, war der Tenor. Zum Jubiläum hatte die Gemeinde eine Figur des Heiligen Florian gestiftet, die unter den Segen Gottes gestellt wurde.

Dann hätte es nach einer kurzen Umbaupause mit den "Geroldsecker Musikanten" und der Festansprache des Kommandanten weiter gehen sollen – aber ein Einsatz sorgte für Verzögerung. "Alle anderen Vereine wissen, wann sie ihre Termine haben, wir wissen es nicht", erklärte Peter Neumaier anschließend. "Zum Glück war es keine große Sache, aber das weiß man halt nie, wenn man ausrückt", sagte er.

In seiner Festansprache blickte der Kommandant dann auf 75 Jahre Freiwillige Feuerwehr und 175 Jahre Brandschutz in Hofstetten. "Früher war ein Stahlhelm der einzige Schutz, heute haben wir ein Dienstleistungsunternehmen mit guter technischer Ausrüstung", erklärte Neumaier. Einzig die Grundgedanken wie "Einer für alle – alle für einen" oder der Wahlspruch "Gott zu Ehr – dem Nächsten zur Wehr" seien gleich geblieben.

Seitens der Patenwehr überbrachten Kommandant Jörg Wille und sein Stellvertreter Sven Paul zusammen mit Ehrenbrandmeister Karl Wille Glückwünsche und Geschenke. Hofstettens Bürgermeister Henry Heller sah den sehr guten Festbesuch als "Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Feuerwehr" und richtete ein großes "Dankeschön" in alle Richtungen.

Mit ihrem 15. Auftritt in Folge unterhielten dann die "Geroldsecker" und bildeten den musikalischen Rahmen ums nachmittägliche Kinderprogramm. Mit dem Handwerkervesper klang das Fest am gestrigen Montag aus.