Mit dem Beschluss des Hofstetter Rats wird es amtlich: Der Antrag auf Zusammenlegung der Schulen wird gestellt, Mühlenbach wird Haupt-Schulstandort (Foto), Hofstetten zur Außenstelle. Foto: Störr

Mühlenbacher und Hofstetter Hauptschule werden zusammengefasst. Rektor Merz nennt Problemlösung.

Hofstetten - Mit dem Beschluss des Hofstetter Gemeinderates wird es amtlich: Die Mühlenbacher Heinrich-König-Schule wird Haupt-Schulstandort, die Hofstetter Franz-Josef-Krämer Schule zur Außenstelle. Das Votum ist dem Gremium allerdings schwergefallen.

Gemeinderat Bernhard Krämer (CDU) stimmte »schweren Herzens« dafür, weil er aus der Infoveranstaltung von den Eltern mitgenommen habe, dass eine kleine Hauptschule als Alternative zu Haslach erhalten bleiben solle. Für Arnold Allgaier (Freie Wähler) habe die Besichtigung beider Schulen gezeigt, dass die Mühlenbacher Schule mehr Potenzial habe. »Wer für Hofstetten als Haupt-Schulstandort stimmt, der stimmt für Haslach«, gab er zu bedenken. Bernhard Kaspar (CDU) brachte es auf den Punkt: »Die Zusammenlegung ist kein Wunschkonzert.«

Zwei Hauptschulen könnten aufgrund der gesetzlichen Vorgaben nicht gehalten werden, also müsse es eine Einigung geben. Die pädagogische Trennung von Klasse fünf und sechs sowie den Klassen sieben bis neun erachte er als sinnvoll, die Schulbesichtigungen seien für ihn ausschlaggebend gewesen. »Mühlenbach hat die Berufsausrichtung voraus,

Hofstetten die Kunstausrichtung.« So stimme er  »schweren Herzens« für Mühlenbach und finde es positiv, dass die jüngeren Schüler künftig »in der helleren und freundlicheren Hof-stetter Schule unterrichtet werden.« Veronika Neumaier (Freie Wähler) bedauerte: »Es tut mir wahnsinnig leid, dass die eigene Hauptschule aufgegeben wird, aber im Blickpunkt müssen die Kinder stehen.«

Bürgermeister Henry Heller tut die Entscheidung weh

Für Bürgermeister Henry Heller war die Entscheidung besonders schwer, weil er »seit 20 Jahren für den Erhalt der Hauptschule gekämpft« hat. Das sei auch der einzige Grund, warum er gegen den Standort Mühlenbach stimme, obwohl er die demokratische Entscheidung mittrage und allen anderen Punkten der Zusammenarbeit voll zustimme. »Im Moment ist es wohl die bessere Lösung, vielleicht hätten wir einfach früher aktiv werden müssen«, sagte Heller. Denn für ihn hätte es in Hofstetten ebenso gute Möglichkeiten für entsprechende Fachräume und die Berufsfindung gegeben, selbst wenn noch einmal große Investitionen notwendig gewesen wären.

Trotzdem schloss er sich der Meinung seines Mühlenbacher Amtskollegen Karl Burger an, dass es in dieser Sache keine Verlierer gebe, »aber es tut weh«. »Aus der engen Kooperation wird jetzt eine Fusion. Wir werden sehen, ob wir alles richtig gemacht haben.« Angela Kaltenbach (Freie Wähler) sprach sich gegen den Standort Mühlenbach und gegen den Antrag auf Zusammenlegung beider Schulen aus.

Ihrer Meinung nach sei die »Entscheidung übers Knie gebrochen worden.« Die Hofstetter Schule habe ein eigenes Flair, »da hätte es eine andere Lösung geben müssen.« Schulleiter Gunther Merz meinte am Ende der Sitzung: »Es ist vorbildlich, wie das Problem auf allen Ebenen gelöst wurde. Das färbt auch auf die Kinder ab, die mit einer äußerst positiven Einstellung den Neuerungen entgegen sehen.«Bürgermeister Henry Heller (CDU) hatte eingangs noch einmal kurz über das neue Schulgesetz informiert, nach dem die Zusammenlegung der Schulen aufgrund sinkender Schülerzahlen erst notwendig wurde.

Er erinnerte an die Infoveranstaltung für Lehrer und Eltern in der Hof-stetter Gemeindehalle und die nicht öffentliche Sitzung der beiden Gemeinderäte und Schulgremien, während derer beide Schulen unter die Lupe genommen wurden. Als Meinungsbild sei aus der anschließenden nicht öffentlichen Sitzung die Tendenz zum Hauptschulstandort Mühlenbach schon Mitte Januar deutlich geworden, der Mühlenbacher Gemeinderat hat sich in seiner Sitzung bereits einstimmig dafür ausgesprochen.