Foto: Repro: Gemeinde

Geplant ist im Juli ein "Tag der Begegnung" mit einem Fest, das die Lebendigkeit der Schule zeigt.

Hofstetten - Die Hofstetter Franz-Josef-Krämer-Schule feiert ihr 50-jähriges Jubiläum am jetzigen Standort. Geplant ist im Juli ein "Tag der Begegnung" mit einem Fest, das die Lebendigkeit der Schule zeigt.

Im Pressegespräch informierten Schulleiter Gunther Merz und Bürgermeister Henry Heller über die Planungen. "Alle Bürgermeister der Gemeinde haben sich für die Schule am Ort eingesetzt", betonte Heller und verwies auf die jüngste schulpolitische Entwicklung mit ihrer unausweichlichen Veränderung. Obwohl nun die Hauptschule jetzt federführend von Mühlenbach aus geleitet werde, habe die Gemeinde viel in die Gebäudesubstanz der Hofstetter Schule investiert.

"Ein Schulwesen gab es in Hofstetten schon vor 230 Jahren", erzählte Schulleiter Gunther Merz. Ein Blick in die Ahnenforschung von Altbürgermeister und Ehrenbürger Franz-Josef Krämer, dessen Namen die Schule heute trägt, zeigt die Entwicklung. "Im Jahre 1787 baute Hofstetten das erste Schulhaus ›Schulbure‹, jetzt Hauptstraße 6", ist zu lesen. Bis 1807 seien 85 Schüler unterrichtet worden.

Der Gemeinde habe um 1800 nur unwesentlicher Besitz gehört, sie habe kein Kapitalvermögen und keinen Wald besessen, "aber das 1787 neu erbaute Schulhaus." Bis dahin habe es in Hofstetten die damals überall übliche Hirtenschule gegeben, was zwei Stunden Unterricht nach dem Sonntagsgottesdienst mit dem Pfarrer bedeutet habe.

"In dem neu erbauten Schulhaus war ein Raum für den Schulunterricht, ebenso eine Wohnung für den Lehrer und ein Stall für eine Kuh und Schwein", ist in der Ahnenforschung weiter zu lesen. Der Lehrer habe seine Familie selbst versorgen müssen, sein Gehalt habe 75 Gulden für das Jahr 1813 betragen. Außerdem hätten im neuen Schulraum Gemeinderatssitzungen stattgefunden, die bis dahin im Gasthaus Schneeballen abgehalten wurden.

1836 sei die Schülerzahl dann auf 108 Schüler gestiegen, was die Einstellung eines zweiten Lehrers erfordert habe. "Der unterrichtete seine Schüler im zweiten Stock des Gasthauses Linde", geht aus der Ahnenforschung hervor.

Lehrer gleichzeitig erster Ratsschreiber des Dorfs

1851 kaufte die Gemeinde dann das Wohnhaus auf dem Grundstück des heutigen Rathauses und richtete dort zwei Unterrichtsräume sowie einen Raum für die Gemeindeverwaltung ein. Und so war der damalige Lehrer gleichzeitig der erste Ratsschreiber des Dorfs.

Gute 80 Jahre später war das Gebäude unterkellert und für eine zweite Lehrerwohnung aufgestockt worden, 1962 wurden erste Vorbereitungen für den Neubau der Schule am jetzigen Standort getroffen. Die Baukosten von etwa 875 000 Mark wurden damals etwa zur Hälfte bezuschusst, im Januar 1966 konnte man in das neue Schulgebäude einziehen.

Doch schon bald wären Erweiterungen notwenig geworden, zuletzt die 1981 erbaute Turnhalle. Denn mit der Rückholung der Hauptschule nach Hofstetten musste 1981 der alte Gymnastikraum in Fachräume für Chemie, Physik, Werken und eine Küche umgebaut werden.

Das Schulfest im Juli wird ganz im Zeichen der Kinder stehen, denn mit 80 Grundschülern und derzeit 33 Hauptschülern in der fünften und sechsten Klasse herrscht täglich reger Betrieb im Hof-stetter Schulhaus. "Die Elternschaft ist extrem rege in der Vorbereitung", lobte Schulleiter Gunther Merz. Neben Klassenaktivitäten, einer Spielstraße, Impro-Theater, Zauberervorstellung oder dem Bühnenprogramm soll es einen "Chronik-Raum" geben. Dafür wird noch Material gesucht. "Alte Bilder oder Ansichten werden im Rathaus eingescannt und können gleich wieder mit nach Hause genommen werden", warb auch Bürgermeister Heller um Unterstützung.

Bereits am morgigen Freitagbend lädt die Schule in Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zum Musical ein.