Bürgermeister Henry Heller und Michael Dupke haben gestern den Kooperationsvertrag unterschrieben. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinde Hofstetten und Telekom schließen Vertrag zum Breitbandausbau / Verbesserung für rund 210 Haushalte

Von Lars Reutter

Hofstetten. Was lange währt, soll in einem Jahr endlich gut werden. Dann wird schnelles Internet auch in Hofstetten nutzbar sein. Gestern war hierfür der Vertragsabschluss.

Ins Hofstetter Rathaus war hierfür Michael Dupke von der Deutschen Telekom gekommen. Er ist für das Bonner Unternehmen im Südwestdeutschland für den Bereich der technischen Infrastruktur zuständig. Derzeit seien 56 Prozent der Hofstetter mit einem Megabit pro Sekunde (MBit/s) im Internet unterwegs, bei den restlichen 44 Prozent sei die Höchstgeschwindigkeit auch nur zwischen drei und sechs MBit/s.

Bürgermeister Henry Heller weiß aus eigener leidvoller Erfahrung, aber auch aus Gesprächen mit Bürgern und Firmen, dass diese Übertragungsrate in der heutigen Zeit einem besonders beim Verschicken großer Datenmengen zur Verzweiflung bringen können. "Der Breitbandausbau ist sehr, sehr wichtig für unser Dorf", freut der Rathauschef sich daher über den Vertragsabschluss.

Sind die Arbeiten dann in spätestens einem Jahr abgeschlossen, sind Übertragungsraten von bis zu 50 MBit/s möglich. Wobei die Geschwindigkeit umso mehr abnimmt, umso weiter weg man von einem der drei Verteiler, die aufgestellt werden, wohnt. Mit wie viel MBit/s jeder einzelne ganz konkret rechnen kann, sollen die Bürger am Infoabend erfahren. Dieser soll rund sechs Wochen vor Beendigung der Arbeiten in der Gemeinde stattfinden.

Heller und Dupke erinnerten beide auch daran, dass es im Vorfeld über Jahre hinweg Diskussionen und Planungen gegeben habe. "Das war nicht ganz einfach hier", so Heller. Denn bislang musste der Verteiler in Haslach angezapft werden. Von den dortigen Stadtwerken hat man laut Heller nun auch Leerrohre zu einem guten Preis abgekauft. Ansonsten wäre laut Heller die Deckungslücke zu groß gewesen.

So zieht nun aber die Telekom die Glasfaserkabel nach Hofstetten und kann so auch dort die Grundversorgung sicher stellen. Über gute Übertragungsraten können sich daher beispielsweise auch einmal die Bewohner des Neubaugebiets "Am Schnaitbach" freuen.

In die Röhre sollen aber auch nicht die Bürger in den Außenbereichen schauen. Diese bekommen einen Zuschuss in Höhe von 400 Euro für die Anschaffung einer Satelittenantenne zum Internetempfang. Die Förderung gilt rückwirkend ab dem 1. Januar 2010. Beschlossen hatte dies der Gemeinderat im November des vergangenen Jahres (wir berichteten). Bislang seien laut Heller bereits 120 Antrage bewilligt worden.

Bürgermeister Heller will die Bürger nun in den nächsten Monaten in Zusammenarbeit mit der Telekom über den Fortschritt der Arbeiten informieren. Schon jetzt weist Dupke allerdings daraufhin, dass auch wenn die offen sichtbaren Arbeiten beendet seien, weiter gearbeitet werde. Denn es stehen auch Aufgaben wie das Einspielen der Software an.

Wenn dann alles soweit ist, muss man laut Dupke aber nicht zwingend Telekom-Kunde werden. Denn laut Gesetz dürfen auch andere Internetanbieter die Infrastruktur nutzen. Das Bonner Unternehmen hat nach seinen Angaben übrigens bundesweit schon rund 5000 Kooperationsvereinbarung zum Breitband-Aus bau mit Gemeinden und Investoren geschlossen. In diesem Jahr wachse das Telekom-Netz in jeder Stunde um 1,5 Kilometer.