In 20 Jahren ist Josef Allgaier das Lachen keineswegs vergangen. Wenn auch nicht immer alles positiv war, stehen für ihn die guten Erfahrungen im Vordergrund. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

CDU-Fraktionsmitgliede blickt auf 20 Jahre am Ratstisch zurück / Parteien suchen Kandidaten für Kommunalwahl

Von Christine Störr Hofstetten. Nach 20 Jahren am Hofstetter Ratstisch kandidiert Josef Allgaier nicht mehr für die Kommunalwahl für die CDU. Nicht nur die Christdemokraten suchen derzeit nach Bürgern, die sich aufstellen lassen wollen.Das persönliches Fazit von Allgaier lautet: "Im großen und ganzen war es gute Zusammenarbeit im Gremium, bei der viele zukunftsweisende Entscheidungen getroffen wurden." Natürlich sei die Wassergeschichte damals sehr anstrengend gewesen, aber mit der Versorgung über eigene Quellen, den beiden Tiefbrunnen und dem Wasserbezug aus Haslach sei letztendlich ein guter Kompromiss für die Gemeinde gefunden worden.

Die beiden Hochwasserkatastrophen würden das Gremium seit 2006 einschneidend beschäftigten, weil viele Überlegungen und Entscheidungen notwendig geworden wären. "Die Angst vor einem neuen Unwetter ist in der Bevölkerung immer noch groß und wird es bis zur Inbetriebnahme des Rückhaltebeckens wohl auch bleiben." Er habe beide Überschwemmungen miterlebt und sei im Familienumfeld betroffen gewesen. "Bis der Hochwasserschutz gewährleistet ist, werden wohl noch weitere Diskussionen im Gemeinderat notwendig sein", blickt Allgaier voraus.

Im Laufe der Jahre seien immer wieder einmal Themen in den Fokus gerückt, die zuerst nicht im Vordergrund standen. Und obwohl es hin und wieder auch persönliche Ärgernisse gegeben habe, sei die Arbeit im Gremium sehr lohnenswert gewesen: "Man kann in der Gemeinde mitgestalten." Dass neben der fundierten Meinung von Fachleuten bei verschiedenen Themen auch ein praktisches Auge und gesunder Menschen- verstand notwendig sei, stehe außer Frage. Allgaier ist froh, dass es in Hofstetten keinen Fraktionszwang gebe und sich die Zusammenarbeit mittlerweile äußerst konstruktiv gestalte. Öffentliche Aufgaben wie der Kindergarten, die Schule, die Feuerwehr oder beispielsweise der Straßenbau seien Themen, für die man sich positiv einsetzen könnte. Durch die Mitarbeit in unterschiedlichen Gremien erhalte man gemeindeübergreifende Einblicke, die einem sonst verwehrt blieben. Allen neuen Kandidaten, die sich im Mai zur Wahl stellen, rät der erfahrene Gemeinderat: "Man muss das Rad nicht neu erfinden, sollte das Ohr aber am Geschehen im Dorf haben." Bei allen Entscheidungen müsse man realistisch bleiben und dürfe keine Utopien entwickeln; die Finanzen müssten immer im Blick behalten werden.

Um die Listen mit Kandidaten bis 27. März zu füllen, sind derzeit die Vorsitzenden Elisabeth Kornmaier (Freie Wähler) und Wilhelm Uhl (CDU) unterwegs. Für Uhl wären mehr weibliche Kandidaten absolut wünschenswert und er meint: "Wer sich beispielsweise in Schule oder Kindergarten engagiert, ist näher am Geschehen und hat ganz andere Informationen und Einblicke, wo der Schuh drückt." Nachdem Josef Allgaier als einziger CDUler nicht mehr kandidiere, werde es wohl nicht so schwierig, geeignete Kandidaten zu finden. Schade sei, dass manch ein Nominierter die Nicht-Wahl als persönliche Niederlage sehe. Dabei sei es ja klar, dass nicht alle zehn Kandidaten in den Gemeinderat kämen.

Ähnlich sieht es Elisabeth Kornmaier. "Die bisherigen Räte kandidieren wieder, bis Ende März werden wir die Liste wohl voll haben."