Im vergangenen Jahr feierte Franz-Josef Krämer das 50-jährige Jubiläum "seiner" Schule mit. Foto: Störr

Franz-Josef Krämer stirbt im Alter von 89 Jahren / Heller: "Verlieren herausragende Persönlichkeit"

Hofstettens Ehrenbürger und Altbürgermeister Franz-Josef Krämer ist am Sonntagmorgen verstorben. Er wurde 89 Jahre alt.

Hofstetten. Die Trauer und die Betroffenheit in Hofstetten sind groß. Franz-Josef Krämer hat sich große Verdienste um seine Heimatgemeinde erworben.

Für Bürgermeister Henry Heller war der Verstorbene "ein großartiger Wegbereiter für das Hofstetten von heute". Drei Jahrzehnte habe Krämer die Gemeinde als Bürgermeister geprägt und in eine gute Zukunft geführt. Das mit seiner Tatkraft und hohem persönlichem Einsatz Geschaffene habe Auswirkungen bis heute. Der Erhalt der generellen Selbstständigkeit Hofstettens während der Gemeindereform in den 1970er-Jahren sei maßgeblich Krämer zu verdanken gewesen, ebenso die Rückholung und der Erhalt der Grund- und Hauptschule in den 1980er-Jahren.

1994 wurde dem Verstorbenen zum Dank um seine vielen Verdienste die Ehrenbürgerwürde von Hofstetten verliehen, seither trägt auch die Schule seinen Namen. "Wir verlieren eine herausragende Persönlichkeit", hob Heller hervor. "Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen."

"Wir trauern um einen Menschen, der unserer Schule immer wohlwollend gesonnen war und ihre Entwicklung auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Bürgermeisters rege und interessiert verfolgte", formulierte Schulleiter Gunther Merz die Anteilnahme der Schulgemeinschaft. Im vergangenen Jahr hatte Krämer das große Schuljubiläum mitgefeiert.

Wie groß seine Verbundenheit auch mit der Lebenshilfe war, ließ sich bei ungezählten Anlässen feststellen. Während seiner Amtszeit als Bürgermeister hatte sich Krämer Mitte der 1970er-Jahre maßgeblich dafür eingesetzt, dass in Hofstetten das erste Wohnhaus der Lebenshilfe im Kinzigtal entstehen konnte. Damit trug er einen großen Teil zu deren guter Entwicklung bei.

Geboren im März 1928, war Krämer mit sieben Geschwistern auf dem "Krämerhof" im Hofstetter Ullerst aufgewachsen. Als Ältester der Jungen musste er zuhause früh mitarbeiten, schon mit 14 Jahren übernahm er die Arbeit des Vaters weitestgehend.

Mit der Hochzeit im Februar 1952 führte er zusammen mit seiner bereits verstorbenen Frau Agathe den "Spänlehof" fort. Dort wuchsen ihre fünf Kinder auf. Sein Leben lang war Krämer leidenschaftlicher Imker und Jäger gewesen, er kannte die Geschichte seines Heimatorts wie kein anderer.

Am frühen Sonntagmorgen verstarb er im Kreis der großen Familie auf dem "Spänlehof". Früh hatte sich der Verstorbene in der kirchlichen und politischen Gemeinde engagiert, 15 Jahre war er im Stiftungsrat gewesen und zwölf Jahre lang im Gemeinderat. 1970 wurde er zum Bürgermeister von Hofstetten gewählt.

Ungezählte Baumaßnahmen, Investitionen und einige Wohnbaugebiete kamen der Gemeinde in den 24 Jahren seines Wirkens zugute. Die Vereine profitierten in allen Belangen von Krämers Einsatz. Am 1. Juli 1994 wurde er aufgrund seiner vielen Verdienste vom Gemeinderat zum Ehrenbürger ernannt, die Schulkonferenz ernannte ihn zum Namensträger der Grund- und Hauptschule.

INFO

Trauerfeier

Die Trauerfeier für Franz-Josef Krämer findet am kommenden Samstag, 23. September, ab 10 Uhr in der Hofstetter St.-Erhard-Kirche statt. Das Seelenamt ist am Samstagabend.