Pfarrer Klaus Klinger segnete das neue Grabfeld, das in der Mitte des Hofstetter Friedhofes seinen Platz gefunden hat. Fotos: Wölfle Foto: Schwarzwälder-Bote

Garten als letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Hofstetten eingeweiht /Angebot liegt voll im Trend

Von Sybille Wölfle

Hofstetten (syw). Hofstetten will mit der Zeit gehen. Deshalb wurde ein betreutes Grabfeld auf dem Friedhof hinter der St. Erhard-Kirche angelegt. Am Dienstagvormittag wurde es eingeweiht und gesegnet.

"Die Zeiten ändern sich und die Gemeinde muss sich den Bedürfnissen der Bevölkerung anpassen", sagte Bürgermeister Henry Heller. Eine kleine Menschengruppe hatte sich bei strahlendem Sonnenschein in der Mitte des Hofstetter Friedhofs eingefunden, um bei der Eröffnung des neuen Grabfelds dabei zu sein. Die Segnung übernahmen der katholische Pfarrer Helmut Klinger aus Mühlenbach und sein evangelischer Kollege Michael Toball aus Zell a.H..

Die Nachfrage nach von Gärtnern gepflegten Grabstätten in einem anspruchsvoll gestalteten Umfeld werde immer größer, hieß es bei der Einweihung. Deshalb habe die Gemeinde Hofstetten mit der Gärtnerei Messner aus Haslach und der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner, einen kleinen liebevoll gestalteten Garten angelegt.

Der Platz in der Mitte des Friedhofs bietet Raum für fünf Urnen- und sechs Sargbestattungsgräber. Diese können über ein Komplettangebot inklusive der Kosten für die dauerhafte Grabgestaltung und Grabpflege erworben werden. Der Pflegeaufwand, der für Viele oft belastend ist, entfällt damit.

Die Ruhestätten heben sich mit ihrer abwechslungsreichen Gestaltung deutlich von den traditionellen Gräbern in Reih und Glied ab. Die ansehnliche Bepflanzung mit hochwertigen Stauden und edlen Gehölzen, in Kombination mit sanft geschwungenen Wegen und Flächen, verleihen dem Ganzen einen besonderen Charakter. Ohne sichtbare Grenzen verschmelzen die einzelnen Gräber dezent mit der üppigen Rahmenbepflanzung. Trotzdem markieren Grabsteine den genauen Ort der Grabstelle, anonyme Bestattungen sind dort tabu.

Die angebotenen Bestattungsmöglichkeiten verknüpfen die traditionelle Friedhofskultur mit den modernen Ansprüchen der Gesellschaft. "Die Angehörigen werden dauerhaft von der aufwändigen Grabpflege entlastet, finden aber dennoch zu jeder Zeit ein ansprechendes Umfeld für ihre Trauer und Erinnerung auf dem Friedhof vor", betonte Ellen Oswald von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner. In der badischen Region gebe es derzeit auf über 200 Friedhöfen gärtnergepflegte Grabfelder. Sie hätten sich mittlerweile als Alternative zu anonymen Bestattungen und Rasengräbern durchgesetzt.

Mit einem Dauergrabpflege-Vertrag könne man zu Lebzeiten alles nach eigenen Vorstellungen verbindlich regeln. Angehörige würden dadurch entlastet und Kosten für die Grabgestaltung und Pflege entfielen über Jahrzehnte hinweg. Gepflegte Grabstätten setzen ein Zeichen gegen das Vergessen und drücken persönliche Wertschätzung aus, hieß es. Fragen zur Abwicklung der Dauergrabpflege, beantwortet die Haslacher Friedhofsgärtnerei Messner.

Auch hinter der Kirche ist ein neues Grabfeld in Planung. Eine von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner gestiftete Parkbank lädt künftig zum Verweilen auf dem Hofstetter Gottesacker ein. Bürgermeister Heller dankte den Friedhofsgärtnern Rainer, Tina und Tim Messner bei dem Treffen für die gute Zusammenarbeit.