Vier verletzte Personen galt es in dem angenommen Szenario zu retten. Foto: Störr

Hofstetter Feuerwehr bewältigt Szenario mit einer einzigen Entnahmepumpe

Aus aktuellem Anlass hat die Hofstetter Feuerwehr ihre Herbstabschlussübung im Gewerbepark Mühlenmatten- durchgeführt. Das Hauptaugenmerk lag auf der ausreichenden Wasserversorgung über das öffentliche Netz.

Hofstetten. "Als Grundschutz eines Gewerbegebietes sind 1 600 Liter Wasser pro Minute aus dem öffentlichen Netz vorgeschrieben", erklärte Hofstettens Feuerwehrkommandant Peter Neumaier am Samstagnachmittag. Aufgrund des jüngsten Brandschutzgutachtens seien verschiedene Varianten der Löschwasserbevorratung überlegt worden. "Eine Möglichkeit wäre beispielsweise eine feste Förderleitung vom Waldsee ins Gewerbegebiet gewesen, an deren Ende die Feuerwehr im Ernstfall ankoppeln würde. Allerdings wäre das technisch schwierig und mit Kosten in Höhe von mehr als 80 000 Euro verbunden gewesen. Auch ein ›Löschteich‹ in Form eines unterirdischen Tankes wäre denkbar gewesen", verdeutlicht Neumaier.

Nachdem der Hofstetter Waldsee 330 Meter Luftlinie entfernt sei, wurde dieser seitens des Kreisbrandmeisters Bernhard Frei als ausreichend eingestuft. Mit der Übung am Samstag stellten die etwa 20 Feuerwehrleute um Einsatzleiter Dominic Ketterer eindrucksvoll unter Beweis, wie schnell eine adäquate Wasserversorgung aufgebaut ist. Angenommen wurde ein Brand in der Firma Atemag, der aufgrund eines technischen Defektes im Serverraum ausgebrochen war. Der Erstangriff erfolgte mit dem Löschfahrzeug LF  16, das mit seinem 1200-Liter-Tank und neun Mann Besatzung vorfuhr.

Während die Lage erkundet wurde, sich der erste Atemschutztrupp bereit machte und die Wasserversorgung vom nahegelegenen Hydranten aufgebaut wurde, positionierte ein zweiter Einsatztrupp die Entnahmepumpe im Waldsee und verlegte eine entsprechend lange Schlauchleitung. "Mit dem Gerätewagentransport (GWT) werden die Schläuche beim Fahren verlegt, was im Ernstfall wertvolle Zeit spart", erklärte Peter Neumaier den Zuschauern. Vier Verletzte galt es zu retten, die Jungen und Mädchen der Jugendfeuerwehr waren nach ihrer eigenen Abschlussübung in der vergangenen Woche schon wieder im Einsatz. "Der Einsatz unter Atemschutz ist körperliche Schwerstarbeit, ein Einsatz dauert etwa 20 Minuten", erfuhren die Zuschauer.

Wie wichtig die Rauchabkühlung sei, wurde anhand einer drohenden Durchzündung erklärt, anhand der Überdruckbelüftung sollten Rauchschäden auf ein Minimum reduziert werden. Dass eine einzige Entnahmepumpe für die Wasserversorgung vom Waldsee ausreichen würde, sei ein Vorteil, befand der Kommandant. Für den Ernstfall im Gewerbegebiet gibt es in Teilen bereits eine Ausrückeordnung, die jetzt aufgrund der Feuerwehrübung überarbeitet und erweitert wird. Hofstettens Bürgermeister Henry Heller imponierte der routinierte Übungsablauf und er verwies auf deren Bedeutung: "Das Hofstetter Gewerbegebiet ist nachhaltig mit Löschwasser versorgt."