Hofnarr Sybille Schumacher belustigte mit ihrem Auftritt nicht nur "Prinzessin Helen von der Allgaierei". Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenfasent: Hofstetterinnen zeigen schauspielerisches Talent

Hofstetten (syw). "So ebbis isch noch nie dogwese. Mir feiere in einem Schloss un der gonze Hofstaat muss do herhalte": Ideenreichtum und schauspielerisches Talent haben die Hofstetterinnen bei der Frauenfasent im Eugen-Klaussner-Vereinsheim gezeigt. Ihr sensationelles Spektakel löste wahre Begeisterungsstürme aus.

Egal ob Zofe, Burgfräulein, Minnesänger, Prinzessin, Hofnarr oder Magd – die Hofstetterinnen hatten sich ordentlich in Schale geworfen und sich Außergewöhnliches einfallen lassen, um in ihren fasnachtlichen Kostümen zu glänzen. Das Vorstandsteam betrat als Hofmusikanten den roten Teppich und zog mit "Hoorig isch die Katz" und einem kräftigen Narri-Narro in das prunkvoll geschmückte Schloss ein. "Freut euch des Lebens" mit "Ein Heller und ein Batzen" – schon bestens gelaunt stimmte der ganze Saal singend mit ein.

Rita Schmieder setzte sich in der Rolle als Nachtwächter gleich vier Mal in Szene und plauderte aus, was sich bei den Hofstetter Vereinen so abspielt. "Liebe Leute lasst euch sagen, alles will ich nicht verraten. Aber was passiert in der Dunkelheit, darüber weiß nur ich Bescheid. Drum denke stets beim heimwärts gehn, es könnt‘ euch ja der Nachtwächter sehn", mahnte sie.

Die vier Zofen Elli Schmider, Erika Reich, Renate Heller und Eva Gabriel plauderten zahlreiche Missgeschicke aus. So hatte zum Beispiel Rita Schmieder die Frauen während einer verregneten Wandertour "g‘herig im Sauseich rumgeführt". Sie belächelten auch Bürgermeister Henry Heller, der die mitgebrachte Beute seiner geliebten Katze für ein gruseliges Tier gehalten hatte. Tatsächlich war es aber der Pelzkragen einer Winterjacke gewesen.

Hofnarr Sybille Schumacher verriet zum Beispiel, dass sie ihren prall gefüllten Einkaufswagen, nach dem Bezahlen im Rewe hatte stehen gelassen.

Die Stimmung kam noch mehr in Fahrt als die drei schnurrenden Hofkatzen Christine Kaiser, Rosa Neumaier und Hedwig Feger mit "Miau, miau" sowie ausgefeilter Gestik und Mimik zu fauchen begannen und die Krallen ausfuhren. Sie wussten aus erster Quelle, dass das dafür zu jung geglaubte Kälbchen Josef vom Bächlehof auf der Weide einige Kühe beglückt hatte und damit mehrfach für unerwünschten Nachwuchs sorgte.

Bettina Schreiber und Andrea Neumaier offenbarten zum Vergnügen des Publikums zahlreiche Hofstetter Katastrophen in Gedichtform. "Jo so sans, jo so sans, jo so sans die Hofstetter Bürgersleut" – der Refrain ihrer "Barden-Gesänge" lud immer wieder zum Mitsingen ein. Bürgerin Rodenbücher hatte ihr Handy gekonnt aus dem Abort gerettet, frotzelten sie singend: "Geschickt griff sie mit diesen Fingern, das Sprachrohr aus dem Kackezwinger".