Lehrerin Michaela Dilger-Gstädtner inmitten ihrer Viertklässler, mit denen sie am Mittwochabend deren Grundschulabschluss gefeiert hat. Foto: Störr

Michaela Dilger-Gstädtner geht in Ruhestand

Hofstetten (stö). Michaela Dilger-Gstädtner unterrichtet seit 40 Jahren an der Hofstetter Franz-Josef-Krämer Schule. Am heutigen Freitag wird sie mit einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet.

Aufgewachsen in Merzhausen, begann der berufliche Werdegang der engagierten Lehrerin mit dem Studium an der Freiburger Hochschule. Ihre "Schulzeit" begann 1976 mit dem Referendariat an der Schloss-Realschule in Stuttgart, um nur ein halbes Jahr später an der dortigen Fuchsrain-Grundschule weiter zu gehen. Ein Jahr später wechselte Michaela Dilger-Gstädtner an die Hofstetter Grundschule und fand hier ihre Erfüllung als Lehrerin.

"Als Klassenlehrerin werde ich etwa 250 Kinder in den vergangenen 40 Jahren begleitet haben. Und dann kommen natürlich noch die Kinder dazu, die ich als Fachlehrerin in MenuK, Musik, Sport oder Kunst unterrichtet habe", rechnet sie.

Wie viele Gespräche sie führte, wie viele Diktate und Aufsätze geschrieben wurden oder wie viele Lieder sie mit den Kindern einstudiert hat, lässt sich nicht beziffern. Wohl aber die Großprojekte, die sie als Leiterin der von ihr ins Leben gerufenen "Singflöhe" initiierte. Diese haben sich in den vergangenen zehn Jahren als viel gefragter Grundschulchor etabliert. Mit den beiden Musicals "Tuishi Pamoja – eine Freundschaft in der Savanne" und "Drei Wünsche frei" begeisterte Michaela Dilger-Gstädtner Hunderte von Zuschauern, dazu kamen zwei Soiréen und zwei Matinéen in der Gemeindehalle, die Umrahmung ungezählter "KiD – Kunst im Dorf"-Veranstaltungen und natürlich sehr viele Schulveranstaltungen. Im vergangenen Jahr ging sie mit ihren "Singflöhen" auf große Reise und gemeinsam sangen sie auf der Blumeninsel Mainau. "Das habe ich alles nur mit der Hilfe von wunderbaren Kollegen und auch mit Unterstützung der Eltern geschafft", macht sie deutlich.

In den vergangenen 40 Jahren sei kein Tag wie der andere gewesen. Änderungen in den Lehrplänen, Unterrichtsmethoden, dem Bildungssystem und der Schullandschaft hätten gefordert und doch sei eines gleich geblieben: Es sei fast wundermäßig, wenn die Erstklässler am Ende des ersten Schuljahrs lesen und schreiben könnten und damit quasi aus dem Nichts ihre Grundkompetenzen aufbauen.

Im Rückblick hätten nicht nur die Kinder viel gelernt, sie selbst habe gerade beim technischen und medialen Fortschritt viel von ihnen angenommen. Am schwersten sei es ihr immer gefallen, wenn sie "ihre" Kinder nach vier Jahren in Richtung weiterführende Schulen verabschiedet habe.

Entsprechend schwer fällt ihr der eigene Abschied aus dem Schulbetrieb, wenn sie für den kommenden Ruhestand auch schon ein bisschen vorgesorgt hat. Denn als "Feuerwehr-Lehrer" wird sie gerne dann einspringen, wenn Not am Mann ist.