Verkauf erfolgt kurz vor Zwangsversteigerung. Betriebswirtschaftliche Gründe geben den Ausschlag.
Hofstetten - Das Hofstetter Gasthaus Biereck ist verkauft – und soll doch als Gasthaus erhalten bleiben. Bei aller Wehmut über das Aufgeben des Familienbetriebes überwiegt bei Michael Schätzle und Lebensgefährtin Jasmin Arnold doch die Freude über den freihändigen Verkauf, der noch kurz vor der anberaumten Zwangsversteigerung möglich wurde.
Am Ende seien es schlichtweg betriebswirtschaftliche Gründe gewesen, die keine andere Wahl gelassen hätten. Rückläufige Gästezahlen, schwierige Bedingungen im Winter und unkalkulierbare Gästezahlen im Sommer hätten es Michael Schätzle, Jasmin Arnold und ihrer Mutter Andrea immer schwerer gemacht.
Vor etwa drei Jahren seien dann schon einmal Überlegungen angestellt worden, einen zweiten Betrieb zu übernehmen, um das Gasthaus Biereck finanziell zu stützen. Diese Idee sei aber wieder verworfen worden, erzählt Jasmin Arnold.
Mit der Nachricht von der angesetzten Zwangsversteigerung wäre Anfang Januar dann ein Makler mit dem Verkauf des Gasthauses beauftragt worden. Es hätte nicht lange gedauert, bis sich die ersten Interessenten gemeldet hätten und letztendlich die Entscheidung zum feihändigen Verkauf gefallen sei. "Für uns war es wichtig, dass auch der neue Besitzer die Gastronomie beibehalten will", erklärt Jasmin Arnold. Die Umschreibung auf den neuen Besitzer soll bis etwa April über die Bühne gehen, anschließend würde in einer gemeinsamen Pressekonferenz über die geplanten Neuerungen informiert.
Team um Michael Schätzle plant Abschiedsparty
Bis Oktober wird Michael Schätzle mit seinem Team die reservierten Termine bedienen. Er hat noch Kapazitäten für den Weißen Sonntag, die Konfirmation, Einschulungsfeiern oder größere Gesellschaften auf Voranmeldung frei und will bis Oktober noch einige Aktionen starten. Deshalb werde auch dringend eine Servicekraft gesucht, die nach dem Wechsel vom neuen Besitzer sicher übernommen werde.
An Pfingsten soll es auf jeden Fall den etablierten Schellenmarkt geben oder ein Flohmarkt mit "Biereck-Erinnerungsstücken" organisiert werden. "Dort wird es vor allen Dingen viele Deko-Artikel geben, Möbel oder einen Teil des Geschirrs", verrät Jasmin Arnold. Außerdem will sich das Team um Michael Schätzle mit einer großen Abschiedsparty aus Hofstetten verabschieden.
Derzeit sucht die Familie ein Haus, das sich bevorzugt in Fischerbach befinden sollte. Denn dort gehen die Kinder bereits in die Schule und in den Kindergarten, haben ihre Freundinnen und außerdem betreibt Jasmin Arnold ihre "Werkstatt für Künste – Pentragon" in der Fischerbacher Hauptstraße. Michael Schätzle ist derzeit als Koch bei einem befreundeten Gastronomen beschäftigt, er will auch weiterhin in der Gastronomie arbeiten.