Seit 60 Jahren gehen Sophie und Georg Rissler gemeinsam durchs Leben. Am Samstag, 4. Juni, wird um 14 Uhr der Dankgottesdienst mit Pfarrer Klaus Klinger gefeiert. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehejubilare: Sophie und Georg Rissler feiern in Hofstetten ihre Diamantene Hochzeit

Hofstetten (stö). Sophie und Georg Rissler feiern am morgigen Sonntag, 29. Mai, im Hofstetter Altersbach ihre Diamantene Hochzeit. Den Dankgottesdienst wird Pfarrer Klaus Klinger am kommenden Samstag, 4. Juni, halten.

Dann werden um 14 Uhr die Hochzeitsglocken der St.-Erhard-Kirche erneut für das Jubelpaar läuten, wie sie es vor 60 Jahren schon einmal taten. Damals sagten Sophie und Georg Rissler zuerst vor Bürgermeister Georg Neumaier auf dem Standesamt "Ja" zueinander und anschließend vor Pfarrer Lehmann in der Kirche. Und weil beide aus Hofstetten stammen, war auch die damalige öffentliche Hochzeit entsprechend groß.

Georg Rissler wurde am 28. April 1929 als Ältester von fünf Geschwistern geboren, seine Heimat ist der "Weiße Brunnen" auf der Breitebene. Weil der Schulweg ins benachbarte Tal kürzer als ins eigene Dorf war, besuchte er die Schule zusammen mit den anderen Kindern der Breitebene in Biederbach. Nach der Schule musste er in der heimischen Landwirtschaft helfen. Der Vater war im Krieg und es galt jede Menge Arbeit zu bewältigen. Eine schöne Abwechslung war ihm damals die Musik, zusammen mit dem "Biereck-Jörg" spielte er auf der Heidburg, dem Schellenmarkt oder im Gasthaus Linde zum Tanz auf. So war es auch der Tanz, der ihn mit seiner Frau Sophie zusammenbrachte.

Sophie Rissler wurde als zweitjüngste von fünf Schwestern der Familie Kern im "Altersbach" geboren, besuchte die Schule im Dorf und musste anschließend zu Hause helfen. Denn damals wurde jede helfende Hand in der Landwirtschaft benötigt. Ihre Abwechslung bestand im sonntäglichen Tanz bei den "Höhenhäusern", wo sie mit ihren Freundinnen nach eineinhalbstündigen Fußmarsch ankam.

Nachdem sich Georg und Sophie Rissler als Paar nahe gekommen waren, heirateten sie am 29. Mai 1956 in Hofstetten und zogen in den "Altersbach". Fünf Kindern schenkten sie dort ein Zuhause und bewirtschafteten ihren Hof, heute freuen sie sich über 15 Enkelkinder und zwei Urenkel.

Die landwirtschaftlichen Arbeiten im steilen Gelände seien damals sehr beschwerlich gewesen, an einen Einsatz von Maschinen lange Zeit nicht zu denken. Noch heute erinnert sich Georg Rissler gerne an die Zeit, als er für die Steinacher Firma Schwendemann Kabel verlegte und erzählt lachend von brandgefährlichen Einsätzen entlang der Bahngleise. Da seien die sechs Jahre Arbeit in der ehemaligen Holzschnitzerei Glatz weniger gefährlich gewesen.

1994 übergab er den Hof schließlich an seinen ältesten Sohn Erhard und seine Frau Brigitte, bei denen das Jubelpaar ihren Lebensabend gut umsorgt verbringt. Nach wie vor ist es Sophie und Georg Rissler eine besondere Freude, wenn sie mit dem Altenwerk unterwegs sind oder sich tagesaktuell in der Zeitung und den Nachrichten über das Weltgeschehen informieren.