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Babykatzen und Krankheiten halten "Animal SOS" auf Trab

In Isabelle Vollmers privater Tierschutzinitiative "Animal SOS" gibt es immer etwas zu tun. Im vergangenen Jahr waren es in erster Linie Katzen, die Hofstetterin und ihre Helfer beschäftigten – von den Flaschenbabys bis hin zu den Alttieren.

Hofstetten. "Die Population verwilderter Katzen auf Bauernhöfen ist ein enormes Problem im Kinzigtal", sagt Vollmer. Als ausgebildete Tierarzthelferin weiß die 25-Jährige, wovon sie spricht. Im vergangenen Jahr wurden über ihre Tierschutzinitiative 41 Katzen und 17 Kater kastriert, "alle wildlebend oder von Bauernhöfen." Dass sich nicht alle Landwirte beim Thema Kastration einsichtig zeigten, sei seit Jahren eine der besonderen Herausforderungen. Oft genug sollten nur die Weibchen kastriert werden, womit die Kater ihren Nachwuchs eben auf dem nächstgelegenen Bauernhof zeugen würden.

"Das kann ich im Hinblick auf das Wohl der Tiere nicht akzeptieren", ärgert sich Vollmer. "Die Kastration verhindert das Leid nur, wenn sie umfänglich durchgeführt wird." Zum einen würden unerwünschte Katzenbabys nicht mehr qualvoll sterben müssen und zum anderen würde die wahllose Vermehrung kranker Katzen aufhören. "Die jahrzehntelange und wahllose Vermehrung kranker Katzen hat die gefährlichen Katzenkrankheiten FIV (Felines Immundefizienz-Virus) und FeLV (Felines Leukosevirus) auch in abgelegene Täler verbreitet. Dort sind aber nicht nur die heimatlosen, verwilderten Katzen bedroht, sondern auch alle anderen Freigängerkatzen der Region", verdeutlicht die Tierschützerin.

Zur Übertragung der hoch ansteckenden und tödlich verlaufenden Katzenkrankheiten reiche in beiden Fällen der Biss eines infizierten Tieres oder ein anderes gearteter Blut-Speichelkontakt.

Biss eines infizierten Tieres reicht für ein qualvolles Ende aus

Für die betroffenen Katzen bedeute es immer ein qualvolles Ende. Das sei auch der Hauptgrund dafür, dass sie sich besonders für die Kastrationen stark mache und jederzeit ihre Unterstützung durch "Animal SOS" anbiete.

"Viele meiner Tiernotfälle gäbe es nicht, wären Landwirte wie Privatpersonen einsichtig", sagt Vollmer im Rückblick auf das abgelaufene Jahr. Waren es im Januar noch zwei ältere Kaninchenherren, die im Juli einen dritten "Rentner" in ihre Senioren-WG im Hofstetter Helgenrain aufnahmen, beschäftigten den Rest des Jahres ausschließlich Katzennotfälle die Helfer.

Im Sommer mussten 15 Katzenbabys auf einmal versorgt werden, was für Isabelle Vollmer alleine nicht mehr zu bewältigen gewesen sei. "Die Welpen sind auf vier Pflegestellen verteilt worden, zehn der Kätzchen mussten mit der Flasche aufgezogen werden." Wie aufwändig die Handaufzucht der Kleinen war, lässt sich allein am zweistündigen Fütterrhythmus erahnen.

Darüber hinaus seien gerade die im Herbst gefundenen Babykätzchen sehr krank gewesen und hätten neben der enormen Zuwendung auch eine medizinische Versorgung benötigt. "Glücklicherweise kann ich jederzeit auf die kompetente Unterstützung der Fachtierklinik im Eichenbach bauen", zeigt sich Vollmer gegenüber ihrem Arbeitgeber dankbar. Ebenso wichtig seien ihr die privaten Unterstützer im Netzwerk ihrer Pflegestellen, "ohne die Animal SOS nicht möglich wäre."

Weitere Informationen: www.animal-sos-hofstetten.de