Die Katzen "Simba" und "Balu" sind als Bauernhof-Katzenbabys zu Isabelle Vollmers privaten Tierschutzorganisation gekommen. Foto: Animal SOS

Katzenbaybs werden vor dem Tod bewahrt. Kastrationsaktionen auf Bauernhöfen wichtig.

Hofstetten - Die private Tierschutzorganisation "Animal SOS" in Hofstetten freut sich über die finanzielle Unterstützung der Gemeinde. Seit mehr als zehn Jahren kümmert sich Isabelle Vollmer ehrenamtlich um Tiere, die in Not geraten sind oder ein neues Zuhause suchen.

"Im vergangenen Jahr wurden wir erstmals mit einer Zuwendung seitens der Gemeinde von 350 Euro unterstützt", erzählt die engagierte Tierarzthelferin. "Gerade was die Kastrationen der Katzen auf Bauernhöfen anbelangt, sind wir damit im vergangenen Jahr ein großes Stück weiter gekommen." Dass sich die Kommune am Tierschutz beteilige, sei großartig und zusammen mit ihrer Mitstreiterin Alexandra Frank wäre sie sehr dankbar dafür.

"Hofstetten geht mit sehr gutem Beispiel voran, vielerorts ist das ein großes Problem", weiß Isabelle Vollmer aus langjähriger Erfahrung. Bürgermeister Henry Heller lobt indes "das Herzblut, mit dem sie für die Tiere der Gemeinde tätig sind." Im Namen aller Katzen, Hunde, Igel und sonstiger Tiere gelte Animal SOS ein herzliches "Vergelt’s Gott".

Das vergangene Jahr der Tierschützerinnen stand laut Vollmer unter dem Motto: "Nur wer die Herzen bewegt, bewegt auch die Welt". Und bewegt haben sie viel, wenn auch nicht allen Tieren geholfen werden konnte. So musste gleich zu Jahresbeginn Kaninchen "Fussel" trotz aller medizinischen Bemühungen von seinem Leid erlöst werden, für viele andere Tiere gab es "ein Happy End des ›Notfells‹", berichtet die Tierarzthelferin.

So wurde eine kleine Spatzendame in Obhut gegeben, die aus dem Nest gefallen war. "Normalerweise sollte man solche Vögel einfach an einen sicheren Ort setzen, von wo aus die Eltern sie dann weiter versorgen." Doch für "Pipsi" wurde die anstrengende Elternrolle übernommen, mitunter 50 Würmer pro Tag verfüttert und für die notwendigen Flugstunden gesorgt. Die Auswilderung war erfolgreich, womit die Bemühungen von Isabelle Vollmer und Alexandra Frank belohnt wurden. Es waren überhaupt viele – meist verletzte – Wildtiere, die betreut werden mussten. Mausegler, Kohlmeisen, Amseln oder Igel.

Umdenken bei Landwirten

Aber auch die Haustiere hielten "Animal SOS" auf Trab, allen voran zwei Meerschweinchen aus einer so genannten "Animal-Hoarding-Wohnung". Animal-Hoarding ist das krankhafte Sammeln von Tieren und beschreibt die Haltung verschiedenster Tiere auf engem Raum, ohne die Mindestanforderungen an Nahrung, Hygiene und tierärztlicher Versorgung zu gewährleisten. Dass die beiden Tiere in der Obhut von "Animal SOS" fünf kleine Meerschweinchen zur Welt brachten, machte die Sache laut Vollmer nicht einfacher. Doch mittlerweile sind alle Tiere vermittelt, einzig "Duncan" sucht noch ein Zuhause.

Ebenso die Katzen "Simba" und "Balu", die als Bauernhof-Katzenbabys zu der private Tierschutzorganisation kamen. Im Sommer habe eine regelrechte Katzenschwemme eingesetzt, obwohl es den Anschein habe, als ob langsam ein Umdenken bei den Landwirten stattfinde. "Das Töten des Nachwuchses muss ein Ende haben, deshalb sind die Kastrationsaktionen auf den Bauernhöfen so wichtig", mahnt Vollmer. Aus diesem Grund beteilige sich Animal-SOS auch an den Kastrationskosten. "Man muss die ungewollten Katzenbabys nicht mehr umbringen, es gäbe keine verwilderten Katzen mehr und auch das Katzenaids-Virus würde dadurch eingedämmt werden."

In diesem Jahr wünscht sie sich, "dass noch mehr Landwirte auf uns zukommen und wir die Situation der Katzen im Kinzigtal nach und nach verbessern können."

Weitere Informationen: www.animal-sos.de