Umgestaltung aus Sicherheitsgründen: Bald geht es los mit der Entschärfung der Buchenkurve. Fotos: Kugel Foto: Schwarzwälder-Bote

Mit dem Umbau der Buchenkurve soll Mitte Oktober begonnen werden / Derzeit laufen die Ausschreibungsvorbereitungen

Von Markus Kugel

Höfen. Dass die Buchenkurve zwischen Calmbach und Höfen aus Sicherheitsgründen umgestaltet werden soll, ist bekannt. Die geplante Maßnahme sorgt nach wie vor für Diskussionsstoff. Gestern teilte das Regierungspräsidium Karlsruhe auf Nachfrage den aktuellen Stand mit.

Derzeit laufen die Ausschreibungsvorbereitungen. In der zweiten Septemberwoche sitzt man mit Polizei, Verkehrsbehörde und Kommunen zusammen.

Der momentane Zeitplan sieht vor, dass Mitte Oktober die Arbeiten beginnen. Und zwar mit der "Beseitigung Buchenkurve" – das bedeutet: Der Hang wird teilweise abgetragen und mit Spritzbeton gesichert. Die Entschärfung der Kurve erfolgt durch einen größeren Radius. Für diese Arbeiten ist eine halbseitige Sperrung der Straße notwendig. Geplant sind kurze Abschnitte unter Ampelregelung. In der Hauptstoßzeit ist eine bedarfsabhängige Steuerung angedacht.

Der Eingriff in die Fahrbahn ist im Frühjahr 2015 beabsichtigt. Voraussichtlich gibt es dann eine einwöchige Vollsperrung.

Die Stützmauer wird übrigens eine Länge von rund 100 Meter aufweisen – die Höhe variiert bis maximal fünf Meter. Eine Erneuerung der Fahrbahndecke erfolgt auf einer circa 1,5 Kilometer langen Strecke bis zum Ortseingang Höfen.

Die Kosten für das Vorhaben stehen noch nicht genau fest. Bislang ging man von ungefähr 500 000 Euro aus, doch kann das Ganze noch teurer werden.

Rücksichtnahmeerwartet

"Gegenseitige Rücksichtnahme ist erforderlich!"– das stellte Höfens Bürgermeister Holger Buchelt im Mai fest. Seit 14 Jahre setzte er sich für eine Entschärfung der Kurve ein. Er sei glücklich, "dass sich jetzt was tut". Handle es sich hier doch nicht erst seit gestern um einen Unfallschwerpunkt.

Weil der Umbau der Buchenkurve eine sehr wichtige Maßnahme sei, erwarte man auch Rücksichtnahme vonseiten der Bad Wildbader, sagte er mit Blick auf die mittlerweile abgeschlossene Sanierung der Calmbacher Ortsdurchfahrt. Es gelte zu akzeptieren, dass "die anderen auch was machen".

Im Rahmen der Umleitungsführung dürfte eine Einbahnstraßenregelung durch das Wohngebiet Neue Äcker möglich sein, erklärt der Schultes seinerzeit. Doch könnten hier keine Lastwagen fahren. Weiter stellte Buchelt fest: "Es geistert ein Phantom durch das Enztal – das Phantom der Brücke zwischen den Gewerbegebieten Calmbach und Höfen an der Enz." Er wolle klarstellen, dass es keine Pläne für eine solche gebe, "schon gar nicht als Brücke für den Schwerlastverkehr". Und es existierten auch keine Entwürfe für ein Behelfsviadukt.

Im Mai machten Bernhard Mosbacher, Chef der Touristik Bad Wildbad, und Mitglieder des ihr angeschlossenen Tourismusbeirates darauf aufmerksam: Sie würden schwierige Zeiten auf das Obere Enztal zukommen sehen. Und zwar wegen der Umbauarbeiten an der Buchenkurve.

Ihrem Ärger darüber, dass noch keinerlei Infos vorlägen, machten sie bei einem Treffen Luft. Eigentlich wollte die Touristik Bad Wildbad mit der bevorstehenden Aufhebung der Großbaustelle in Calmbach aufwarten, als die Botschaft von der geplanten Buchenkurve-Maßnahme eintraf.

Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit und die Sinnhaftigkeit befürchtet man einen zeitlich längeren und gravierenden Einbruch bei den Gäste- und Besucherzahlen, den insbesondere Bad Wildbader Geschäftsinhaber als nicht mehr hinnehmbar einstufen. Vor allem bei einer Vollsperrung oder einer großräumigen Verkehrsumleitung beziehungsweise einer lange Staus verursachenden Ampelregelung. Von negativen Auswirkungen auf die Besucherzahlen des Staatsbads Wildbad berichtete dessen Geschäftsführer Frank Rieg.

Tenor der Wortmeldungen waren Forderungen nach einer frühzeitigen Information und eine bestmögliche Lösung des Verkehrsproblems ohne Ampelregelung. Wobei erneut die weiterhin im Raum stehende Umleitung des V,erkehrs über die Siedlung Neue Äcker in Höfen beziehungsweise durch das Höfener Gewerbegebiet "Gräfenau" und durch die Bereiche "Beermiß" sowie "Altwiesen" mit dem Bau einer Brücke über die Enz angesprochen wurde.