Der Schnittlehrgang in Höfen lockte viele Interessierte. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder-Bote

Obst- und Gartenbauverein veranstaltet einen Schnittlehrgang

Höfen. Gestaunt hatten die Vorsitzende des Höfener Obst- und Gartenbauvereins, Renate Kappler, und Fachwart Rudi Schlienz, der schon mehr als zwölf Jahre die Schnittlehrgänge begleitet, als sie vor 25 Teilnehmern die Begrüßung im Vereinsgarten vornehmen durften.

Jetzt, wo die Bäume kein Laub haben, beginnt die wichtige Zeit für den Winterschnitt. Viele Hobbygärtner sind unsicher, wie und wo Schere oder Säge richtig angesetzt werden müssen – und ganz so einfach ist das auch nicht. Schlienz erläuterte einige Grundprinzipien. Ungeschnittene Bäume bringen zwar auch Früchte hervor, meist allerdings nur viele kleine. Außerdem ist die Anfälligkeit für Krankheiten im dichten Gewirr unkontrolliert wachsender Äste hoch. Oft brechen auch im Sommer die Zweige unter der Last der vielen kleinen Früchte.

Um möglichst große und schmackhafte Früchte zu bekommen, kann jeder Obstbaum-Besitzer selbst etwas dafür tun. Warum schneidet man überhaupt im Winter? Der Baum ist in der Ruhepause und den Kronenaufbau kann man ohne Laub besser erkennen. Schlienz: Ohne Licht gibt es keine Früchte. Mit gezielten Schnitten muss also regelmäßig immer die Krone ausgelichtet werden, damit die Früchte in den unteren Etagen auch Licht und Sonne bekommen. Ganz wichtig ist natürlich gut funktionierendes Werkzeug wie Leiter, Säge, Schere und Handschuhe.

Bevor es mit Säge oder Schere zum Schnitt geht, wird der Baum immer zuerst angeschaut. Wo ist sein Haupttrieb, die sogenannte Stammverlängerung, und wo seine Leittriebe. Dickere Äste, die entweder nach innen wachsen, nach unten oder steil nach oben, werden weggenommen. Entfernt werden alle abgestorbenen und kranken Triebe. Wichtig ist zudem: alle Konkurrenztriebe müssen weg. Auch alle dünneren Zweige, die steil nach unten oder oben wachsen, werden mit einer scharfen Schere abgeschnitten. Erfahrene, ältere Hobbygärtner kennen den Spruch: "Nach dem Schnitt muss man einen Hut durch die Krone werfen können!" Man muss sich einfach trauen und der Obstbaum wird es mit einer besseren Ernte danken. Die meisten Teilnehmer haben bereits versprochen, beim Sommerschnitt am 11. Juli wieder dabei zu sein.