An der Tür des Hauses in Höfen, wo sich am Mittwoch die schreckliche Bluttat ereignete, haben Unbekannte Blumen und Kerzen abgelegt. Foto: Kugel

44-Jähriger sticht bei Beziehungsstreit auf seine Ex-Freundin und deren Tochter ein. 17-Jährige stirbt. Mögliche Tatwaffe sichergestellt.

Höfen - Im Oberen Enztal gibt es zurzeit nur ein Gesprächsthema: die schreckliche Bluttat in Höfen in der Nacht zum Mittwoch. Auch auf der Facebook-Seite des Schwarzwälder Boten wird heftig über die Bluttat diskutiert. "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass man auf so eine grauenvolle Art eine Kindergartenfreundin verlieren muss", ist da zu lesen. Oder: "Hoffentlich wird er dafür hart bestraft! Mein ganzes Mitgefühl gilt jetzt der Familie."

Wie berichtet, hat laut Polizei ein 44-jähriger Mann bei einem blutigen Beziehungsstreit in der Höfener Hindenburgstraße die 17 Jahre alte Tochter seiner Ex-Freundin erstochen und ihre Mutter (42) lebensgefährlich verletzt.

Die Staatsanwaltschaft Tübingen hat beim Amtsgericht Calw inzwischen Haftbefehl wegen Mordes und versuchten Mordes gegen den 44-jährigen Tatverdächtigen erlassen.

Der Mann aus Bad Wildbad wird in das Justizvollzugskrankenhaus Hohenasperg eingewiesen, ein Verteigiger wurde ihm bestellt. Zum Tatvorwurf hat er sich bislang nicht geäußert, er liegt mit schweren Verletzungen unter polizeilicher Beobachtung in einem Krankenhaus. Seinen Gesundheitszustand beschreiben die Ermittler als "schlecht".

Auch ein Messer wurde sichergestellt, bei dem es sich um die Tatwaffe handeln könnte.

Der mutmaßliche Täter aus Bad Wildbad, der laut Polizeiangaben zumindest vor der Tat unter erheblichen Alkoholeinfluss stand, floh nach der Tat mit dem Auto. Als ihn eine Polizeistreife am Ortseingang von Bad Wildbad-Calmbach auf Höhe eines Sägewerks stellen wollte, gab er Gas und krachte ungebremst mit seinem Fahrzeug in ein am Straßenrand geparktes Auto. Polizisten bargen den Mann aus dem Autowrack und verhafteten ihn sofort.

Ex-Partnerin nicht mehr in Lebensgefahr

Die bei der Bluttat schwer verletzte Ex-Partnerin schwebt derweil nicht mehr in Lebensgefahr, davon gehen Staatsanwaltschaft und Polizei aus. Die gestern vorgenommene Obduktion der getöteten 17-Jährigen hat ergeben, dass sie an den Folgen eines Messerstiches gestorben ist.

Die Spurensicherung durch die Kriminaltechniker ist derweil noch nicht vollständig abgeschlossen. Im Fahrzeug des Tatverdächtigen fanden die Ermittler ein Messer, bei dem es sich laut Polizei durchaus um die Tatwaffe handeln könnte.

Die drei am Unfall beteiligten Fahrzeuge stellten die Ermittler sicher – sie stehen in einer Halle in Bad Wildbad unter Verschluss.