Im Ortszentrum mussten einige Bäume gefällt werden. Zum einen zur Realisierung des Kindergartenanbaus, zum anderen weil ihre Standfestigkeit gefährdet war. Zu Beginn der Woche wurde die große Linde gegenüber dem Rathaus an der Enzbrücke entfernt. Der Stamm wies erhebliche Fäulnisschäden auf (Bild). Entfernt wurde auch die Linde bei der Aral-Tankstelle. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergartenanbau in Höfen teurer als geplant / Vier Vergaben

Höfen (rz). Der Kindergartenanbau in Höfen für die zweite Kleinkindgruppe verteuert sich gegenüber der Kostenschätzung von Architekt Fritz Heintel vom Mai 2012 mit ursprünglich etwa 400 000 Euro um rund 100 000 Euro auf etwa 500 000 Euro. Das signalisieren die Angebote für einige Gewerke, mit denen sich der Gemeinderat am Montagabend zu befassen hatte. Sie lagen zwischen 22,3 und 43,1 Prozent über der seinerzeitigen Kostenschätzung.

"Dass der Kindergartenanbau teurer wird, finde ich nicht gut. Ich sehe aber keine Alternative", kommentierte Bürgermeister Holger Buchelt die Angebotssituation. In der Realisierung des Bauvorhabens selbst sah er keine wesentlichen Einsparmöglichkeiten, weil es nicht luxuriös geplant sei. Architekt Fritz Heintel begründete die neue Situation mit einem wegen der guten Konjunktur deutlichen Preisanstieg im Baugewerbe und außerdem damit, dass er den Standard des Baues in seiner Kostenschätzung zu niedrig angesetzt habe.

Bei einem Bauvorhaben unterscheide man drei Standards. Den unteren mit dem günstigsten Preis, einen mittleren mit einem Zuschlag von 25 Prozent und einen oberen Standard mit Zuschlägen bis zu 50 Prozent. Ein kleiner Trost: Unabhängig von den jetzigen Baukostensteigerungen erhöhen sich die Nebenkosten wie etwa die Honorare für den Architekten und die Ingenieurleistungen nicht, weil sich diese an der (zu niedrigen) Kostenschätzung orientieren. Die neu ermittelten Baukosten von 500 400 Euro enthalten Architekt Heintel zufolge einen finanziellen Puffer von 25  000 Euro, so dass wohl keine unangenehmen Überraschungen mehr zu befürchten sein dürften.

"Wir sind in der komfortablen Lage, dass wir die 100 000 Euro durch den Verkauf des Gebäudes Hindenburgstraße 71 haben", erklärte Bürgermeister Holger Buchelt und sah darin eine Entspannung der finanziellen Situation, so dass auch auf einen Nachtragshaushalt verzichtet werden kann.

Gemeinderat Thomas Gäckle bezeichnete die Kostenerhöhung als ärgerlich, sah aber auch keine realistischen Möglichkeiten für Alternativen. So erhöhte der Gemeinderat den Kostenrahmen für das Projekt einstimmig auf 500  400 Euro, stimmte der Finanzierung der überplanmäßigen Ausgaben mit den Einnahmen aus dem Verkaufserlös des Gebäudes Hindenburgstraße 71 zu und beschloss vier Vergaben.

Der Auftrag für die Erd-, Kanal-, Beton- und Maurerarbeiten ging an die Firma Kern in Enzklösterle (knapp 74 900 Euro). Den Auftrag für die Zimmerarbeiten erhielt die örtliche Firma Großmann (rund 33160 Euro). Mit den Klempnerarbeiten einschließlich Dach wurde das Unternehmen Kropp in Lauf beauftragt (etwa 28 850 Euro). Die Elektroarbeiten wurden an die Firma Rentschler in Bad Wildbad vergeben (circa 16 120 Euro). Mit dem Baubeginn des Vorhabens ist am 18. März zu rechnen.