Gegenüber dem Höfener Rathaus befindet sich dieser Knotenpunkt. Darüber freuen sich (von links) Bürgermeister Holger Buchelt, Alexander Siebnich, Jürgen Palmer, Gemeinderat Valentin Gramlich, Harry Aichele, Siegfried Widmer sowie die Gemeinderäte Hartmut Koch, Thomas Braune und Wilhelm Großmann. Foto: Ziegelbauer

Höfen investiert mehr als 400.000 Euro in Breitbandausbau. Glasfaser- sowie Kupferkabel werden verlegt.

Höfen - Internet gibt es in Höfen schon bisher. Jetzt können alle Internet-Nutzer der Enztalgemeinde auch hohe Übertragungsgeschwindigkeiten nutzen.

Vor etwa zwei Jahren hatte der Gemeinderat den Breitbandausbau beschlossen. Gestern konnte Bürgermeister Holger Buchelt eine zeitliche Punktlandung verkünden.

Welche technischen und finanziellen Investitionen dazu notwendig waren, erläuterten Buchelt sowie Alexander Siebnich und Jürgen Palmer vom Unternehmen brain4kom AG aus Gaggenau und Harry Aichele, Geschäftsführer der Firma Fastopticom aus Mühlacker im Sitzungssaal des Höfener Rathauses. Beim Pressegespräch gestern mit dabei waren auch die Gemeinderäte Thomas Braune, Valentin Gramlich, Wilhelm Großmann und Hartmut Koch.

Wegen der Bedeutung eines schnellen Internets entschloss sich der Gemeinderat, ein eigenes Versorgungsnetz in kommunaler Regie aufbauen zu lassen. Die Gesamtkosten beliefen sich auf mehr als 400 000 Euro, wie Buchelt mitteilte. Aus dem Topf Entwicklungsprogramm Ländlicher raum (ELR) bekam die Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 36 000 Euro.

Diplom-Ingenieur Siegfried Widmer begleitete die Konzeption der beiden beteiligten Unternehmen. Verlegt wurden dabei mehr als 3000 Meter Glasfaserkabel und rund 1 300 Meter Kupferkabel.

Alexander Siebnich erläuterte die einzelnen Schritte. So wurde eine bestehende Glasfaserleitung entlang der Bahnlinie angezapft und in einen neuen Knotenpunkt gegenüber dem Rathaus im Ortszentrum gebracht. Von hier gehen Glasfaserleitungen zu weiteren Verteilerkästen. Von dort führen Kupferleitungen zu den Nutzern. Mit der Einbeziehung bestehender Kanalisations- und Rohrleitungen als Leitungswege konnten noch höhere Kosten vermieden werden.

Das fertige Leitungsnetz wurde an das Unternehmen "brain4kom AG" als Betreiber des schnellen Internets auf zunächst sieben Jahre verpachtet. "Von den Pachteinnahmen werden wir jetzt und auch in zehn Jahren nicht reich", war die Prognose von Bürgermeister Buchelt.

Betreiber hofft auf weitere Verträge

Alexander Siebnich zufolge konnten bis jetzt etwas mehr als 40 Verträge mit Nutzern abgeschlossen werden. Das Unternehmen hofft, diese Zahl noch deutlich erhöhen zu können.

Trotz der jetzt erreichten guten Internetversorgung der Gemeinde hofft Bürgermeister Buchelt auf eine schnelle Realisierung des vom Landkreis Calw angestrebten Versorgungsnetzes. Davon könnte auch die Flächengemeinde Enzklösterle profitieren. "Wenn ein solcher Anschluss nach Höfen aufgebaut würde, wären wir schon daran interessiert", so der Höfener Bürgermeister. Jeden Haushalt direkt an eine Glasfaserleitung als weitere Optimierung anzuschließen, erachtet Alexander Siebnich aus Kostengründen derzeit als wenig realistisch. Immerhin sind in Höfen drei solcher Anschlüsse im Aufbau.

Glücklich über den seit gestern geschalteten schnellen Internetanschluss zeigte sich der im Siedlungsgebiet "Neue Äcker" wohnhafte Gemeinderat Hartmut Koch. Er war wegen der Umstellungsarbeiten in den vergangenen Wochen nicht mehr über seinen regulären Telefonanschluss, sondern nur noch über Handy erreichbar. Vermeidbar sei dies mit rechtzeitigen Kündigungen und Parallelschaltungen, erklärte Alexander Siebnich dazu.

Gemeinderat Thomas Braune lobte das jetzt deutlich schneller gewordene Internet insbesondere. Das sei besonders für Hotelgäste wichtig.