Noch keine Entscheidung über Solaranlage auf dem Kindergartendach / Bürgermeister erklärt sich befangen

Höfen (rz). Aufgeschoben hat der Höfener Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Entscheidung über den Bau einer Solaranlage auf dem Dach des Kindergartens und über den Beitritt der Gemeinde zur BürgerEnergiegenossenschaft eG Schömberg.

Bei der Beratung dieses Tagesordnungspunktes erklärte sich Bürgermeister Holger Buchelt als Mitglied des Aufsichtsrates der BürgerEnergiegenossenschaft Schömberg für befangen und übergab seiner Ersten Stellvertreterin Vera Kramer den Vorsitz. Sie kam auf die Vorstellung des Projektes bei der Gemeinderatssitzung am 5. November zu sprechen und erläuterte den Beschlussvorschlag der Verwaltung. Danach wäre auf Kosten der Genossenschaft auf dem Dach des Kindergartengebäudes eine Anlage mit ungefähr 20 Kilowatt-Peak zu installieren, die jährlich bis zu 20 000 Kilowattstunden Strom produzieren könnte. Der so erzeugte Strom müsste zu zehn Prozent im Gebäude selbst verbraucht werden, 90 Prozent könnten von der Genossenschaft gegen eine entsprechende Vergütung in das Stromnetz eingespeist werden. Höfener Einwohner könnten sich ebenso wie die Gemeinde selbst an der BürgerEnergiegenossenschaft beteiligen und damit von der Anlage profitieren, wobei allerdings das Kindergartendach seitens der Gemeinde zur Montage der Anlage kostenlos zur Verfügung zu stellen wäre. Vorgeschlagen war von der Verwaltung ganz konkret neben der kostenlosen Überlassung des Kindergartendaches die Zustimmung zur Montage der Anlage, der Beitritt der Gemeinde Höfen zur Genossenschaft und die Zeichnung von Geschäftsanteilen im Wert von tausend Euro.

In der Aussprache plädierte Gemeinderat Wilhelm Großmann für den Verwaltungsvorschlag. Damit sei es möglich, etwas für die Umwelt zu tun und eine neue Art der Energiegewinnung zu unterstützen. "Ich halte das für eine gute Sache und würde es auch für gut halten, wenn Bürger Geschäftsanteile mitzeichnen würden", so Großmann. Im Blick auf eine zu erwartende Senkung der Einspeisevergütung trat er für eine schnelle Entscheidung ein. Ähnlich argumentierte Gemeinderat Valentin Gramlich.

Grundsätzlich positiv sah Gemeinderat Hartmut Koch die Nutzung der Sonnenenergie. Allerdings hatte er Bedenken gegen eine kostenlose Überlassung des Kindergartendaches an die Genossenschaft zum Aufbau der Solaranlage und hielt nähere Informationen für notwendig. Gemeinderätin Carmen Mattheis gab zu bedenken, dass es sich für die Gemeinde Höfen wohl nicht lohnen würde, selbst zu investieren und hielt eine unabhängige fachliche Beratung für wünschenswert. Gemeinderätin Sandra Posteur tendierte eher zu einer Solaranlage in kommunaler Regie.

Auf die von der Gemeinde Enzklösterle auf ihrem Schulhausdach montierte Solaranlage und auf die dort dem Gemeinderat kürzlich vorgetragene positive Abrechnung verwies Gemeinderat Wolfgang Stier. Auf Antrag von Hartmut Koch entschloss sich das Gremium, für die nächste Gemeinderatssitzung weitere Infos einzuholen und die Entscheidung zurückzustellen.