Am Samstagnachmittag waren beim Mostfest im Rathaushof die von Hand betriebene Obstmühle und die Presse im Einsatz. Foto: Ziegelbauer Foto: Schwarzwälder-Bote

Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins mosten wie in früheren Zeiten / Weiterhin zweijähriger Turnus

Von Heinz Ziegelbauer

Höfen. Ein Fest, das entgegen üblicher Traditionen nicht alle zwölf Monate, sondern nur alle zwei Jahre im Innenhof des Rathauses stattfindet, ist das vom Obst- und Gartenbauverein Höfen organisierte Mostfest, wie es am Samstagnachmittag wieder abgelaufen ist.

Der Reinerlös aus der Bewirtschaftung fließt nicht in die Vereinskasse, sondern wird für einen sozialen beziehungsweise gemeinnützigen Zweck gespendet und bleibt damit in Höfen.

Zwei Geräte, die nur im Herbst und nur bei einem solchen Anlass eingesetzt werden, bestimmten das Bild im Rathaushof: Die Obstmühle und die Presse, von Hand mit Muskelkraft betrieben. Aus ihr floss der Apfelsaft, der gleich anschließend kredenzt wurde und zum leckeren Zwiebelkuchen ebenso mundete wie der neue Wein. Geerntet oder besser gesagt aufgelesen mit der Zustimmung der jeweiligen Grundstückseigentümer wurde das Obst einige Tage zuvor von Renate Kappler, Renate Straube und Meinhard Seeber; insgesamt etwa fünf Zentner, aus denen der Einschätzung der Vereinsvorsitzenden Renate Kappler zufolge etwa 150 Liter Saft gepresst werden konnten. Von Mitgliedern des Obst- und Gartenbauvereins mit Blumen und Früchten hergestellte Arrangements vor dem Rathaus und am Zugang zum Kursaal signalisierten eine herbstliche Stimmung.

"Mosten wie zu früheren Zeiten – Ein großer Spaß für Jung und Alt" war das Motto des Festnachmittags. In der Tat ist das vom Obst- und Gartenbauverein gepflegte Mosten bis in die 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück zu verfolgen. Die Mühle und die Presse wurden seinerzeit bei der Familie Bott in Oberkollbach ausgeliehen, bis diese im Jahr 1997 als Geschenke an den Verein übergingen.

Aufgestellt und in Betrieb gesetzt wurden sie über Jahre hinweg im Vereinsgarten für das Höfener Kinderferienprogramm, erinnert sich Renate Kappler. Daraus entstand die Idee, in zweijährigem Rhythmus ein Mostfest zu veranstalten, wie es jetzt wieder der Fall war.

In den vergangenen Jahren wurde angeregt, eine solche Veranstaltung alljährlich anzubieten. "Das ist immer eine Menge Arbeit, unsere Leute werden immer weniger", gibt die Vorsitzende zu bedenken und möchte das Mostfest lieber im zweijährigen Rhythmus belassen.