Matthias Helber von Kirn Ingenieure (vorn) erläutert in der Höfener Gemeindehalle die Pläne für den Umbau der Buchenkurve. Foto: Gegenheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Informationsabend zum geplanten Umbau der Buchenkurve

Von Winnie Gegenheimer

Höfen. Viel Information zu Notwendigkeit sowie feststehenden Planungen und auch die Grenzen des Planbaren wurden den zahlreichen Bürgern aus Höfen, aber auch aus Calmbach und der Kernstadt Bad Wildbad in der Höfener Gemeindehalle zum Umbau der Buchenkurve dargelegt.

Höfens Bürgermeister Holger Buchelt betonte, "dass er an diesem Abend nicht mit seinem ebenfalls anwesenden Bad Wildbader Kollegen Klaus Mack in den Ring steigen werde", verdeutlichte in seiner Begrüßung des Plenums aber auch, dass die Menschen nicht zuletzt deshalb für das Thema so sensibilisiert seien, "weil wir gerade erst eine eineinhalbjährige Tortur mit den Umbauarbeiten in Calmbach überstanden haben." In klaren Worten erläuterte er die Notwendigkeit der Maßnahme aus seiner Sicht.

Dann überließ er Klaus-Dieter Maier-Bätz, Referatsleiter am Regierungspräsidium Karlsruhe, welches Straßenlastträger und Träger der Baumaßnahme ist, sowie dessen Mitarbeiter und Leiter des Projekts "Umbau Buchenkurve", Armin Burster, das Wort. Maier-Bätz zeigte auf, dass die Kurve einen ungewöhnlichen und daher Unfälle provozierenden Verlauf habe, in dem sie nach der Einfahrt noch einmal "zu mache". Dies solle durch die Baumaßnahme geändert werden.

Tobias Rau vom Ingenieurbüro Kirn Ingenieure erläuterte anhand von Grafiken die zeitlichen und baulichen Abschnitte des Projekts (wir berichteten). So wird in der ersten Phase, die ab Mitte November 2014 rund dreieinhalb Monate andauern soll, der mittlere Abschnitt der Gesamtmaßnahme, also der unmittelbare Kurvenbereich, auf einer Länge von 310 Metern neu ausgebaut. Dazu gehört sowohl die Verschiebung der Straßenachse selbst in Richtung Hang sowie das Abgraben des Hangs, dessen Sicherung durch eine Spritzbetonmauer auf 100 Metern Länge beziehungsweise Abböschung im weiteren Bereich.

Eine halbseitige Sperrung mit Ampelregelung sei für diese Bauphase ausreichend. Sollten über Weihnachten durch Baufirmenurlaub mehrere Tage keine Arbeiten stattfinden, so Maier-Bätz, werde man versuchen, die Fahrbahn so weit freizugeben, dass beidseitiger Verkehr ohne Ampel bei verminderter Geschwindigkeit möglich sei.

An diese erste Bauphase schließt sich im Frühjahr 2015 eine zweite an, die im gesam-ten Bereich vom Ortsausgang Höfen (Auffahrt Flößerstraße) bis Ortseingang Calmbach eine Deckenerneuerung vorsieht. Man habe, so Rau, eine Woche Vollsperrung eingeplant, was "sehr sportlich" sei, da keinerlei mögliche Witterungseinflüsse eingerechnet seien. Zu keiner Zeit werde die Zufahrt zum Industriegebiet Gräfenau von Höfen her voll gesperrt. Dieser Abschnitt werde ausnahmsweise jeweils halbseitig gebaut.

Die Umleitung während der Vollsperrungswoche führt über die bekannte Strecke Langenbrand, Schömberg, Oberreichenbach von Höfen nach Calmbach und umgekehrt. Vorgespräche mit den Landratsämtern fanden bereits statt. Der genaue Zeit-punkt der Sperrung steht noch nicht fest. Es gebe, so Maier-Bätz, die Option, die Schulferien, etwa Ostern, zu nutzen, aber auch Kontakte zum ÖPNV zur Abstimmung mit der AVG, die Schüler eventuell über das Schienennetz zu leiten, falls ein Ter-min außerhalb von Schulferien ins Auge gefasst werde.

Mehrere Anwohner der Höfener Neuen Äcker erhielten auf ihre Bedenken zur Belastung des Gebietes als Schleichweg während der Vollsperrung der B294 von Burster die Aussage, es werde entsprechende Beschilderung angebracht. Außerdem versprach Rathauschef Buchelt, die durch Baustellenverkehr zwangsläufig belastete Calmbacher Straße im Anschluss richten zu lassen.

Eine Blitzeranlage als Alternative zum Umbau, wie sie Bad Wildbads Bürgermeister Mack nochmals ins Gespräch brachte, lehnt das Regierungspräsidium ab mit der Begründung, dies sei reines Überwachungsinstrumentarium, welches die Straßensituation als solche nicht verbessere. Maier-Bätz betonte die Eigenverantwortlichkeit der Fahrzeuglenker, die grundsätzlich gestärkt werden solle. Nach dem Umbau sehe er keine unbedingte Not-wendigkeit, die Begrenzung auf 70 Kilometer pro Stunde an der Kurve beizubehalten. Schultes Buchelt merkte jedoch an, Landratsamt und Gemeinde wollten dabei bleiben. Nicht zuletzt des Lärmschutzes wegen.

Auch dieser ist Anliegen Höfener Bürger: Indem der Erdaushub der Hangabtragung als bis zu 3,50 mMeter hoher Wall im Höfen zuge-wandten Kurvenbereich aufgeschüttet wird, entsteht hier ein gewisser Lärmschutz. Da es sich um kein Neubauprojekt, sondern eine bestehende Straße handelt, ist eine weiter-gehende Lärmabweisung nicht machbar, wie Maier-Bätz ausführte. Umleitungsalternativen zur großräumigen Umfahrung zur Zeit der Vollsperrung wurden allesamt als nicht praktikabel zurückgewiesen, da keine vollumfänglich Bundesstraßenverkehr aufnehmen könnte, so Maier-Bätz und Burster.

Mit der Sanierung des Straßenbelages wird auch der Fußweg vom Ortsausgang Höfen bis zur Gräfenau saniert. Allerdings nicht weiter in Richtung Calmbach.