Bei Übung Menschenrettung und Gebäudesicherung im Blick

Höfen. Die Brandmeldeanlage der Firma Wöhr in der Gräfenau ließ an diesem Tag auch Außenstehende erahnen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Nach einer Verpuffung war die Entfettungsanlage des Unternehmens für Industriekomponenten in Brand geraten.

Mit dieser Annahme eines Unfalls gestaltete sich die Übung für die Feuerwehr Höfen. Während sich die Mitarbeiter des Betriebes auf dem, für solche Fälle ausgewiesenen Sammelplatz einfanden, rückten die 20 Brandschutzkräfte mit ihren drei Fahrzeugen an. Dichter Rauch wies den Feuerwehrleuten den Weg zum Brandherd. Gleichzeitig wurde deutlich, dass Mitarbeiter vermisst sind. Deshalb galt der Menschenrettung Vorrang, und die ersten Feuerwehrleute drangen unter Atemschutz in das Gebäude ein. Ihre Kameraden bauten parallel dazu vom Unterflurhydranten aus die Wasserversorgung auf, zumal die auf dem Hilfeleistungs-Löschfahrzeug mitgeführten 1200 Liter Wasser schnell verbraucht waren.

Kommandant Tom Braune alarmierte die Kollegen aus Bad Wildbad, um die Löscharbeiten zu unterstützen. Mit der dort stationierten Drehleiter sollte der Brand aus luftiger Höhe bekämpft sowie weitere Firmengebäude vor dem Übergreifen der Flammen geschützt werden. Die Brandschutzkräfte der benachbarten Stützpunktfeuerwehr beteiligten sich mit drei Fahrzeugen und 13 Kameraden an der Übung. Mit Strahlrohren sicherten die Höfener Kollegen zudem vom Firmenhof aus die angrenzenden Bereiche. Schon bald lag eine große Menge Schläuche auf den Straßen und im Hofraum um die Firma herum. "Im Ernstfall würden wir zusätzlich aus der Enz eine Wasserversorgung aufbauen", so Braune am Rand der Übung.

Nachdem die Feuerwehrleute zwei Personen, die infolge der Raucheinwirkung bewusstlos waren, im Gebäudeinneren gefunden und der Schnelleinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes übergeben hatten, unterstützten sie die Kameraden bei der Brandbekämpfung. Interessiert verfolgten die Firmenmitarbeiter zusammen mit den Geschäftsführern den Ablauf dieser Übung. "Ein Firmenrundgang soll den Feuerwehrleuten bessere Ortskenntnisse vermitteln", ergänzte Stefan Wöhr. Nicht nur er ist davon überzeugt, dass in einem Notfall Ortskenntnisse der Hilfskräfte von großem Vorteil sind.