Bürgerauto Thema im Gemeinderat

Von Heinz Ziegelbauer

Höfen. Zur Verbesserung der innerörtlichen Nahverkehrsstruktur tragen sich der Höfener Bürgermeister Holger Buchelt und der Gemeinderat mit dem Gedanken, eine Art von Bürgerauto einzurichten.

Vielleicht ähnlich demjenigen in der rund 2800 Einwohner zählenden Gemeinde Oberreichenbach, die damit gute Erfahrungen gemacht hat.

Über den Betrieb des Elektro-Bürgerautos, das in Oberreichenbach seit Herbst 2013 fährt, berichteten bei der Gemeinderatssitzung am Montagabend Bürgermeister Karlheinz Kistner und Verena Greger, Gemeinderätin und Vorsitzende des "Arbeitskreis Nahversorgung und Mobilität" in Oberreichenbach.

Ihren Ausführungen zufolge hat sich die Einrichtung bewährt. Insbesondere auch unter dem Aspekt, dass der öffentliche Personennahverkehr in Oberreichenbach relativ schwach ausgelegt sei. Auf jeden Fall wesentlich schwächer als in Höfen, das über zwei S-Bahn-Haltestellen verfügt und in die Buslinien Bad Wildbad-Schömberg-Calw und Bad Wildbad-Bad Herrenalb eingebunden ist. Zudem hat der Rat erst kürzlich bei einer Anhörung zur Neuordnung des Busverkehrs die Anbindung an das in der Nachbarkommune Bad Wildbad laufende Centro-Bus-System gefordert, um mit den dabei im Einsatz befindlichen kleineren Bussen auch das Wohngebiet "Neue Äcker" bedienen zu können.

Interessant war die Information von Kistner und Greger, dass als Fahrer des Bürgerautos auf ehrenamtlicher Basis mehr als 20 Personen ab 30 Jahren bis zum Rentenalter auf Abruf bereitstehen. Die Fahrleistung betrage jährlich etwa 25 000 Kilometer mit einer Betriebszeitbeschränkung montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und einer räumlichen Einsatzbegrenzung bis in die jeweiligen Nachbargemeinden.

"Wenn uns das Auto im nächsten Jahr gehört, rechnen wir mit einem Abmangel von jährlich etwa 5000 Euro", prognostizierte Kistner vor dem Hintergrund der Fahrpreise zwischen einem und drei Euro pro Person.

In der Aussprache ging es unter anderem um Haftungsfragen bei eventuellen Schadensfällen und um die Mitnahme von die Fahrgäste begleitenden Hunden. Buchelt stellte klar, dass für den Betrieb eines Bürgerautos wohl keine Förderung wie beim seinerzeitigen Pilotprojekt Oberreichenbach zu erwarten sein werde. "Wenn wir den Centro und ein Bürgerauto hätten, wäre viel erreicht", so der Höfener Schultes, der zu diesem Thema eine Konzeption für den Gemeinderat ankündigte. "Sie sagen dann, ob Sie das wollen oder nicht!", war sein Schlusswort zu diesem Tagesordnungspunkt.