Leuchtende Kinderaugen: VfL-Spieler Dennis Kuhnle mit zwei Flüchtlingskindern in gespendeten VfL-Begrüßungs-Pullovern. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

VfL Höfen übergibt Spende an Flüchtlinge

Von Winnie Gegenheimer

Höfen/Stuttgart. Eine bei-spielhafte Aktion hat die Fuß-ballmannschaft des VfL Höfen durchgeführt. "Es waren die schockierenden Bilder und haarsträubenden Berichte aus Syrien, die mich persönlich betroffen gemacht haben", erklärt Initiator Dennis Kuhnle. "Weil man aber als Einzelner eher wenig unternehmen kann, habe ich das Thema auf einer Mannschaftssitzung angesprochen", so der in Calmbach lebende VfL-Spieler.

Es spendeten nicht nur die aktiven Fußballspieler Geld für die gute Sache, auch der Vorstand legte noch einen Betrag oben drauf. Um einen persönlichen Bezug mit ihrer Sache zu verbinden, ließen die Kicker fast 100 leuchtend blaue Pullover in der Vereinsfarbe mit einem VfL-Willkommensgruß in Deutsch, Englisch und Arabisch stricken. "Die Inhaberin der Strickerei", berichtet der VfL-Spieler, "fand unsere Idee so gut, dass sie spontan ihr Altlager räumte. So konnten wir zu unseren Sweatshirts weitere nagelneue Hosen, Hemden und Pullis mitnehmen."

Samstag vor einer Woche machten sich Kuhnle und sein Mitspieler Joachim Kozel dann das spielfreie Wochenende zunutze und fuhren mit ihrem Überraschungspaket nach Stuttgart in die Olgastraße in eine der großen Flüchtlingsunterkünfte der Landeshauptstadt. "Wir durften selbst durch die Gänge gehen und unsere Sachen verteilen", freut sich Kuhnle auch heute noch. "Die Menschen, die wir dort getroffen haben, waren dankbar und froh, im sicheren Deutschland zu sein. Gerade die Kinder haben sich sehr über unsere Pullover gefreut. Schließlich hatten wir extra auch Kindergrößen im Gepäck."

Der Fußballclub aus dem Enztal praktiziert übrigens auch Integration beim Sport: Mit Alagi Ibrahim Alaxi in der Abwehr und Abubacarr Camera im Mittelfeld verstärken gleich zwei Flüchtlinge aus Gambia den Kader. "Vor und nach den Spielen nehmen wir schon mal das Wörterbuch zur Hilfe", erzählt Kuhnle, "damit sie möglichst zügig Deutsch lernen". Sportliche Herausforderung für eine vorbildliche Integration.