Der Dehoga-Kreisverband würdigte treue und langjährige Mitglieder in seinen Reihen. Foto: Stocker Foto: Schwarzwälder-Bote

Dehoga-Chef Berlin macht mächtig Eindruck / Diskussion über Zukunft der Dorfgasthäuser

Von Steffi Stocker Kreis Calw/Höfen. Die Aktivitäten des Kreisverbandes Calw in Reihen des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga machen über die Kreisgrenzen hinaus von sich reden. Im Rahmen der Hauptversammlung zollten deshalb die Geschäftsführer des Landesverbandes Anerkennung.

"Das ist ein wunderbarer Einsatz für die Branche, und ich habe noch selten einen so aktiven und agilen Kreisvorsitzenden erlebt", sagte Joachim Schönborn. Er war zuvor Ohrenzeuge des Rechenschaftsberichts von Rolf Berlin geworden. Nicht zuletzt die Senkung der Mehrwertsteuer fand Erwähnung in seinen Ausführungen. "Der Gast ist von unserer Region begeistert und das müssen wir auch leben", unterstrich der Kreisvorsitzende. Einen großen Schritt in diese Richtung sieht er in der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald, deren Gründung der Dehoga mit seinen 228 Mitgliedern im Kreis Calw maßgeblich mitgestaltet habe.

Vor diesem Hintergrund regte er an, auch die Bauern mehr zu fordern. "Es ist Potential vorhanden, auch beispielsweise Käse oder Joghurt zu produzieren und die Palette regionaler Produkte auszubauen", warb Berlin um zusätzliches Engagement.

Offensiv müsse zudem die Nachwuchsgewinnung betrieben werden. "Im Land gibt es in unserer Branche 3000 Auszubildende weniger, deshalb müssen wir aktiv werden", verwies er auf das Dehoga-Ausbilderversprechen, mit dem Arbeitgeber agieren könnten.

Darüber hinaus berichtete der Kreisvorsitzende vom Meilenstein der zentralisierten Prüfung. "Seit der Winterprüfung wird diese an der Berufsschule abgenommen, sodass die Absolventen in ihnen bekannten Küchen arbeiten", fasste er die Neuerung, die auch die IHK mittrage, zusammen. Einen enormen Gewinn sieht er zudem in der Zusammenarbeit mit dem Kochclub Nordschwarzwald.

Ein kontinuierliches Thema im Calwer Kreisverband bleibt die Hygiene-Offensive, mit der die Fachgruppen permanent Fortbildungen anbieten. Unter dem Motto "Rathaus trifft Wirtshaus" soll zudem im Sommer mit Kommunalpolitikern über die Zukunft von Dorfgasthäusern diskutiert werden. Außerdem bleibt die Bürokratisierung der Branche ein Dauerthema, wie Berlin sagte.

Bei den Neuwahlen bestätigten die Mitglieder den Kreisvorstand für weitere vier Jahre. Darunter auch Schatzmeister Dieter Wieland, der seit 45 Jahren die Finanzen verwaltet. "Er ist ein gastronomisches Zugpferd", würdigte Berlin zudem dessen 50-jährige Mitgliedschaft im Dehoga, wie auch die von Karl Bechtle. Vor 25 Jahren schlossen sich Manfred Weik, Werner Weitbrecht, Erich Schmidgall, Margot Freund und Gudrun Berlin dem Verband an. Zehn Jahre später stießen auch Alois Ritter und Lisa Burkhardt dazu.