Aufräumen nach dem Unfall: Dieser mit Chemikalien und Gartengeräten beladene Lastwagen ist am Montagabend im Höllental in der Löffeltalkurve umgekippt und hat einen Großeinsatz von Rettungskräften ausgelöst. Foto: Kamera24.TV

200 Rettungskräfte im Großeinsatz. Keine Gefahr für Umwelt und Bevölkerung. B 31 stundenlang gesperrt.

Hinterzarten - Noch einmal glimpflich ausgegangen ist ein Lastwagenunfall im Höllental: Am Montagabend kippte in der Löffeltalkurve ein Lastwagen um, der neben Chemikalien auch Gartengeräte geladen hatte. Ein Großaufgebot von rund 160 Feuerwehrleuten war mehrere Stunden im Einsatz. Der Fahrer wurde nur leicht verletzt.

"Wie inzwischen feststeht, befand sich das Gefahrgut - verschiedene chemische Flüssigkeiten und Stoffe – in speziellen Gefahrgutbehältern, die durch den Unfall nicht beschädigt wurden. Gefahrgut trat nicht aus – es bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung für die Umwelt", gab ein Polizeisprecher am Dienstagmorgen Entwarnung.

Nach Polizeiangaben war am Montagabend ein 55-jähriger Lastwagenfahrer mit seinem Hängerzug auf der Bundesstraße 31 in Fahrtrichtung Freiburg unterwegs. Gegen 22.20 Uhr ereignete sich dann der folgenschwere Verkehrsunfall in der berüchtigten Löffeltalkurve. In dieser Rechtskurve war der Fahrer wohl zu schnell unterwegs. Ausgangs der Kurve schaukelte sich der Anhänger an dem im Landkreis Osterode am Harz (Niedersachsen) zugelassenen Lastwagen auf. So kam das Gespann ins Schlingern und der 55-Jährige verlor die Kontrolle über seinen Lastwagen samt Anhänger.

Sowohl der Laster, als auch der Anhänger kippten nach links und blieben auf der Fahrerseite liegen, wobei der Laster eine Leitplanke unter sich begrub. Anhänger und Lastwagen blockierten die komplette Fahrbahn. Der Fahrer hatte Glück im Unglück, er konnte leicht verletzt aus seiner Kabine befreit werden. Er zog sich bei der Havarie nur leichte Verletzungen am Arm zu.

Die Feuerwehr Hinterzarten sicherte die Unfallstelle ab. Als sich an der Einsatzstelle herausstellte, dass das Gespann neben Gartengeräten auch mit gefährlichen Stoffen beladen war, wurde - wie in derartigen Fällen üblich - durch die Rettungskräfte ein Großalarm ausgelöst. Unter anderem waren die Feuerwehren aus Titisee-Neustadt und Lenzkirch im Einsatz. Unumgänglich war die Alarmierung des Gefahrgutzuges Hochschwarzwald. Auch das Rote Kreuz war mit knapp 20 Einsatzkräften an der Unfallstelle präsent.

Der Lastwagen wurde weiträumig abgesperrt. Unter schweren Gefahrgutanzügen rückten die Experten der Feuerwehr vor und räumten den Anhänger aus. Als die Gefahr beseitigt war, konnte auch die Zugmaschine entladen werden. Ein Bergeunternehmen aus Freiburg stellte das Gefährt wieder auf die Räder und schleppte es ab. Der Schaden beträgt mehrere zehntausend Euro.

Die Bundesstraße 31 wurde voll gesperrt. Durch die Vollsperrung der B31 kam es auch im morgendlichen Berufsverkehr zu Behinderungen. Die Polizei hatte noch in der Nacht wegen des ausgelösten Großalarms die Unfallstelle weiträumig abgesperrt und den Verkehr talwärts über St. Märgen und bergwärts über die Spirzenstraße umgeleitet. Kurz nach 8 Uhr waren die Fahrbahnreinigungen abgeschlossen und der Verkehr konnte in beide Richtungen wieder fließen.

Die Löffeltalkurve nahe des Hofguts Sternen im Höllental ist des Öfteren Schauplatz spektakulärer Lastwagenunfälle. Immer wieder kippen schwere Brummis in diesem Bereich um, wenn ihre Fahrer zu rasant unterwegs sind. Auf der Bundesstraße 31 gilt ein Tempolimit von 50 Stundenkilometern. Erst im Mai war hier ein mit Südfrüchten beladener Lastwagen umgekippt, weil sein Fahrer zu schnell war.