Der Fräsenspezialist Hermle konnte 2014 ein dickes Plus beim Umsatz einfahren. Foto: Hermle

Der Gosheimer Werkzeugmaschinenbauer Hermle AG hat sich mit einem satten Umsatz- und Ergebnisplus dem negativen Branchentrend des vergangenen Jahres entgegengestellt.

Gosheim - Mit einem satten Umsatz- und Ergebnisplus hat sich der Gosheimer Werkzeugmaschinenbauer Hermle AG dem negativen Branchentrend des vergangenen Jahres entgegengestellt.

Ging die Produktion von Werkzeugmaschinen 2014 bundesweit um ein Prozent zurück, legte der Fräsenspezialist Hermle beim Umsatz um 13 Prozent zu. Unter nahezu Vollauslastung setzten die Gosheimer 346 Millionen Euro um, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte.

Der Gewinn stieg sogar deutlich stärker und belief sich am Jahresende auf 58 Millionen Euro – ein Anstieg um rund ein Viertel gegenüber dem ebenfalls schon starken Vorjahr. Entsprechend kletterte die Netto-Umsatzrendite nach Firmenangaben auf 16,5 Prozent. Für den Maschinenbau, wo Gewinnspannen von deutlich unter zehn Prozent bereits als sehr solide gelten, ist das ein sehr hoher Wert.

Das für gewöhnlich sehr zurückhaltende Unternehmen sprach in einer Mitteilung denn auch von einem „außergewöhnlich guten Verlauf“ und einer „außerordentlich starken Geschäftsentwicklung“ im abgelaufenen Jahr und bedankte sich bei seinen Mitarbeitern für die „enorme Einsatzbereitschaft“. Diese habe wesentlich dazu beigetragen, dass das Unternehmen im Dezember den stärksten Einzelmonat seiner Geschichte habe verbuchen können.

Die anerkennenden Worte werden begleitet von Taten. Die knapp 1000 Hermle-Mitarbeiter erhalten neben einer Prämie in Höhe von 70 Prozent eines Monatsgehalts einen Einmalbetrag auf ihr Gehalt. Inhaber von Stamm- und Vorzugsaktien erhalten zur Basisdividende eine Prämie von zehn Euro – je Vorzugsaktie ergeben sich so 10,85 Euro Dividende.

2014 profitierte der stark exportorientierte Betrieb vor allem vom schwachen Euro. Während die Gesamtbranche stark unter der russischen Embargopolitik litt, ging dieser Effekt an Hermle nahezu spurlos vorbei.

Für das laufende Jahr sind die Erwartungen gedämpfter. Bereits 2014 waren die Neu-Auftragseingänge gesunken. Ende des Jahres hatte man mit 119 Millionen Euro auch weniger Aufträge in den Büchern.