Transgender-Model aus Herbolzheim durch "Germany’s Next Topmodel" bekannt. Staffel beginnt am Freitag.
Herbolzheim/Brisbane - Blonde Mähne, Schmollmund, nahezu perfekte 90-60-90-Maße: Giuliana Farfalla ist bei "Germany’s Next Topmodel" nicht umsonst weit gekommen. Ab Freitag wird sie ihren Luxuskörper aber einigen Strapazen aussetzen müssen: Sie zieht ins Dschungelcamp.
Auch wenn es erfahrungsgemäß viele leugnen – auch beim Start der zwölften Staffel von »Ich bin ein Star, holt mich hier raus« auf RTL werden wieder Millionen Deutsche vor den Fernsehern Platz nehmen und gebannt mitansehen, wie ein Dutzend TV-Stars und Sternchen sich durch den australischen Dschungel quälen.
Mit dabei im Dschungelcamp ist Farfalla aus Herbolzheim (Kreis Emmendingen). Sie ist durch die Casting-Show "Germany’s Next Topmodel" bekannt geworden, bei der sie den elften Platz belegte. Momentan ziert sie das Cover des Playboys. Nichts Besonderes? Und ob. Farfalla wurde als Pascal Radermacher geboren, unterzog sich später geschlechtsumwandelnden Operationen.
Sie ist damit das erste Transgender-Model, das auf der Titelseite der deutschen Ausgabe des Playboys abgebildet ist. Für Farfalla ist es nicht nur deshalb etwas ganz Besonderes, für eine Fotostrecke in der Zeitschrift zu posieren. "Ich wachse an so einer Sache. Es ist unglaublich, einfach unbeschreiblich und eine Ehre", freut sie sich in einem Interview des Magazins. Auch wenn sie laut eigenen Aussagen als Frau und nicht als Transgender-Model erfolgreich sein möchte. Der biologische Aspekt sei aber immer ein Thema. "Ich verstehe ja, dass der für viele Leute interessant ist. Aber damit habe ich mich abgefunden. Und letztlich macht mich das als Person ja auch aus", erklärt Farfalla in "ihrer" Playboy-Ausgabe, die nur wenige Tage vor ihrem Abflug nach Australien erschienen ist. Als "extrem motiviert" beschreibt sie ihre Gefühle vor dem Einzug ins Camp. Sie freue sich sehr auf Australien.
Ganz so reibungslos ist die Reise dorthin aber nicht verlaufen. Vor lauter Pack-Stress hat sie laut Medienberichten ihren Luxus-Gegenstand, von dem jeder Kandidat nur zwei mit ins Camp nehmen darf, vergessen. Eigentlich hat das Model unter anderem ein Kissen mit in den Dschungel nehmen wollen – das lag aber noch zu Hause, als sie vergangenen Sonntag am Frankfurter Flughafen gestartet ist. Farfalla hat aber nicht lang gefackelt: "Vielleicht kann ich mir hier am Flughafen ja noch eins kaufen.", wird sie bei "Promiflash" zitiert. Auch sonst macht die 21-Jährige einen eher unerschrockenen Eindruck. Befürchtungen? "Wenn ich Angst habe, dann nur Höhenangst«, ist ihre knappe Antwort im "Playboy"-Interview. Kurz vor ihrer Teilnahme bei dem Trash-Format hat sie sich zudem kurzerhand operativ "auf Vordermann bringen" lassen, sagt sie laut Medienberichten. Gemeint sind damit in ihrem Fall aufgespritzte Lippen sowie eine korrigierte Nase.
Damit reiht sich Farfalla ein in eine lange Reihe von Kandidatinnen, bei denen nicht alle Körperteile so alt sind wie die Damen selbst. Allein aus der aktuellen Staffel haben nahezu alle Promi-Frauen Eingriffe vornehmen lassen. Natascha Ochsenknecht hat sich liften lassen, Jenny Frankhauser die Brüste vergrößern, Tatjana Gsell hat gleich ihr gesamtes Erscheinungsbild verändert und bei Tina York ist zwar nichts bestätigt, aber sie lächelt für ihre 63 Jahre verdächtig faltenfrei in die Kamera. Ansonsten beziehen noch – mutmaßlich unoperiert – Schauspielerin Sandra Steffl, Ex-"Bachelor"-Kandidatin Katia Vides, "DSDS"-Sieger Daniele Negroni, "Bachelorette"-Gewinner David Friedrich, Reality-TV-Teilnehmer Matthias Mangiapane, Ex-Fußballprofi Ansgar Brinkmann und Sänger Sydney Youngblood eine Pritsche im Camp.
Dort bleiben sie maximal 15 Tage lang. Zu Essen gibt es in dieser Zeit hauptsächlich Reis und Bohnen. Es sei denn, die Kandidaten verdienen sich in den Dschungelprüfungen Sterne, die für Mahlzeiten stehen. Da das nicht immer ganz einfach zu sein scheint, setzt meist schon nach wenigen Tagen der Hunger ein. Was wiederrum in den vergangenen Staffeln zuverlässig für Streit und Krawall gesorgt hat. Wer das übersteht und vom Publikum die meisten Anrufe bekommt, wird im Finale am Samstag, 3. Februar, zum "Dschungelkönig" gewählt. 2017 konnte sich Sänger Marc Terenzi über diesen Titel freuen. Moderiert wird die Show von Sonja Zietlow und Daniel Hartwich.
Die Gage der Teilnehmer ist nach Bekanntheitsgrad gestaffelt. Den höchsten Betrag soll in diesem Jahr Ochsenknecht bekommen, die laut RTL zu dem "bekanntesten Persönlichkeiten Deutschlands" gehört. Die "Bunte" vermutet, dass sie etwa 170.000 Euro erhält. Farfalla soll um die 100.000 Euro verdienen. Am wenigsten kassieren demnach Daniele Negroni, Sandra Steffl und Sydney Youngblood mit jeweils etwa 50.000 Euro.
Info
"Ich bin ein Star, holt mich hier raus" läuft auf RTL am Freitag ab 21.15 Uhr, danach jeden Tag bis 3. Februar ab 22.15 Uhr