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Die in der Nähe von Heidenheim entdeckte Frauenleiche soll heute obduziert werden. Am Nachmittag könnte dann feststehen, ob es sich bei der entstellten Leiche um die am 12. Mai entführte Bankiersgattin Maria Bögerl handelt

Heidenheim - Die in der Nähe von Heidenheim entdeckte Frauenleiche soll heute obduziert werden. Am Nachmittag könnte dann feststehen, ob es sich bei der entstellten Leiche um die am 12. Mai entführte Bankiersgattin Maria Bögerl handelt. Möglicherweise werde das Obduktionsergebnis bei einer Pressekonferenz vorgestellt, sagte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen.

Ein Spaziergänger mit Hund hatte die Leiche am Donnerstagabend in dem Gebiet entdeckt, das die Polizei an den Tagen nach der Entführung durchkämmt hatte. Die Frau lag an einem Waldrand zwischen den Ortschaften Nietheim und Niesitz und war mit Ästen abgedeckt.

In der Nähe der Fundstelle, rund zehn Kilometer vom Wohnhaus der Familie Bögerl entfernt, hatte die Polizei zuvor auch das Handy der 54- jährigen Vermissten entdeckt. Nicht weit entfernt war auch die Übergabe des Lösegeldes an den Entführer gescheitert. Laut Polizei gibt es derzeit keine weiteren Vermisstenfälle in der Region.

Die 54-jährige Maria Bögerl war am 12. Mai aus dem Haus der Familie in ihrem Auto verschleppt worden. Wenig später rief ein Erpresser den Ehemann an und forderte Geld. Bei dieser Gelegenheit konnte sie ihren Mann kurz sprechen und berichtete, sie sei in Lebensgefahr. Das geforderte Lösegeld in Höhe von 300 000 Euro wurde neben der Autobahn 7 hinterlegt, aber nicht abgeholt. Seitdem ist der Kontakt zu dem oder den Entführern abgebrochen.

Die Polizei durchkämmte daraufhin die Wälder rund um den Wohnort Maria Bögerls. Auch das Gebiet zwischen Nietheim und Schnaitheim, in dem die Frauenleiche jetzt gefunden wurde, durchsuchten die Polizisten. Dabei fanden sie das Handy der Entführten. Außerdem wurden Blutspuren der Entführten auf dem Beifahrersitz ihres Autos nachgewiesen.

Die Familie der Vermissten wendete sich außerdem in der ZDF-Sendung "XY-Aktenzeichen" in einem verzweifelten Appell an die Täter. "Wir flehen sie an, die für uns alle so qualvolle Situation positiv zu beenden", sagte der Sohn.

Bei der Polizei gingen bisher insgesamt gut 1800 Hinweise aus der Bevölkerung ein, aus denen mehr als 1000 Spuren hervorgingen. Nahezu 800 davon sind von den Ermittlerteams der Sonderkommission bisher bearbeitet worden. Eine heiße Spur zu den Entführern gibt es nicht. Für Hinweise, die zur Freilassung Bögerls führen, ist eine Belohnung von 100 000 Euro ausgesetzt.

(dpa)