Insgesamt 49 junge Menschen wurden am Samstagnachmittag in der Hechinger Stiftskirche gefirmt. Dekan Alexander Halter verband den Gottesdienst mit der Frage "Wie sieht eure Zukunft aus?" Foto: Wais Foto: Schwarzwälder-Bote

Firmung: 49 jungen Menschen legen in der Hechinger Stiftskirche bewusstes Bekenntnis zum Glauben ab

Ein Tag an dem die Menschen Halt suchen – der Tag nach den Ereignissen in Paris war auch der Tag der Firmung von 49 jungen Menschen in Hechingen, die Dekan Alexander Halter mit der Frage verband: "Wie sieht Eure Zukunft aus?"

Von Eberhard Wais

Hechingen. "Was bringt mir ein bewusstes Bekenntnis zum meinem Glauben", stellte Dekan Halter am Samstagnachmittag den 49 jungen Menschen die Glaubensfrage in der voll gefüllten Hechinger Stiftskirche. Eine Antwort sei immer verbunden mit der Hoffnung, seine Rolle in der Gesellschaft auch zu finden.

Dabei sei die eigene Wertschätzung ganz wichtig, nahm er Bezug auf die Selbstzweifel junger Menschen, wie sie auch in der Lesung des Tages aus "Exodus" zum Ausdruck gekommen war. Moses äußert hier im Gespräch mit Gott erhebliche Zweifel, ob er seine gewaltige Aufgabe – den Auszug des Volkes aus Ägypten – bewältigen könne.

Noch ehe der Firmgottesdienst mit Dekan Alexander Halter begann, war ein Videofilm über die große Leinwand geflimmert, der in ergreifenden, eindringlichen Bilder und junger Sprache kritische Fragen zur Schöpfung und zum Glauben stellte. Auch darin ging es um die jugendlichen Selbstzweifel und den Zweifel an Gott, um die Zerstörung dieser Schöpfung durch den Menschen, aber auch um Ermutigung für eine Zukunft in einer aus den Fugen geratenen Welt. Aber dazu bedarf es der Akteure und als solche Ermutigung kann man auch die Firmung verstehen, die unter dem Motto stand: "Hier bin ich, sende mich", wie es zur Eröffnung nach einem feierlichen Einzug sechs Firmanden in persönlichen Bekenntnissen formulierten.

Dazu gehört auch die Ermunterung, einen solchen Tag zu feiern und bewusst hinzu stehen, wie Pastoralreferent Peter Duttweiler vorab betonte. Durch das traditionelle Handauflegen während der Firmung werde aber auch an die jungen Menschen signalisiert: "Ihr seid nicht allein".

So nahm sich der Dekan ausführlich Zeit für jedes einzelne Gespräch mit den Firmanden und deren Firmpaten. Es war deutlich ein Tag, an dem man Halt suchte, an dem es keine bequemen Auswege und Scheinantworten gab, an dem die Aufforderung wichtig war: "Traut euch, geht euren Weg". Dies sei eine Entscheidung, die jeder für sich in Freiheit treffen könne, betonte Dekan Halter.