33. Weinfest in Boll und 125. Jubiläum des Musikvereins zieht Besucher in die Halle

Von David Scheu

Hechingen-Boll. Der Musikverein Boll richtete am Wochenende sein 33. Weinfest mit viel Musik in der Boller Halle aus.

Anlässlich des 125-jährigen Bestehens des Boller Musikvereins erstreckte sich die 33. Ausgabe des Weinfests als Höhepunkt der Feierlichkeiten diesmal sogar über zwei Tage. Den Auftakt machte am Samstagabend eine große Jubiläumsparty für Jung und Alt. Um 20 Uhr traten die Gäste der Stadtkapelle Schömberg auf die Bühne und läuteten mit bester Unterhaltungsmusik das Festwochenende ein. Zu späterer Stunde übernahm dann die Liveband "The Dewy Lilies" aus Albstadt und begeisterte das jüngere und jung gebliebene Publikum mit Rock, Pop und Funk. Zu hören gab es eine Mischung aus neu interpretierten Klassikern und aktuellen Chart-Hits. Neben der musikalischen Unterhaltung lockte der seit vielen Jahren kaum noch wegzudenkende Weinbrunnen die Gäste an.

Der Sonntag stand schließlich ganz im Zeichen der Familien und des Nachwuchses. Das Mittagessen – unter anderem wurden wie gewohnt Musikerschnitzel und Bratwürste serviert – wurde musikalisch umrahmt vom Musikverein Stetten und später von der Jugendkapelle Boll/Stetten. Auch an die Kleinsten war gedacht: Neben dem Auftritt der Blockflötengruppe Boll war eine Spiel- und Schminkecke eingerichtet.

Bei der traditionellen Schätzfrage musste diesmal die Anzahl zerbrochener Glasflaschen in einem Container erraten werden – die Sieger bekamen bei der anschließenden Tombola allerhand Weine. Beschlossen wurde das Wochenende mit dem ersten Boller Kleinkunstabend, der am späten Nachmittag ebenfalls in der Halle über die Bühne ging.

An beiden Tagen konnte sich der Musikverein über eine sehr gute Resonanz freuen – war doch die Halle meist bis in die hintersten Reihen gefüllt. Am Sonntag musste man zur Mittagszeit sogar noch zusätzliche Tischreihen aufstellen, um dem Ansturm gerecht zu werden.

Entsprechend gefordert war das Helferteam des Musikvereins mit rund 30 Mann pro Schicht. Der Vorsitzende Hubert Keller war mit dem Verlauf des Wochenendes durchweg zufrieden.

Von David Scheu

Hechingen-Boll. Beste Unterhaltung war am vergangenen Sonntag in Boll angesagt: Im Rahmen des 33. Weinfests des Musikvereins ging ein Kleinkunstabend über die Bühne.

Was lange währt, wird endlich gut: Lange war ein Boller Kleinkunstabend geplant, in der ausschließlich Akteure aus der Hechinger Teilgemeinde auftreten. Jetzt konnte ihn Roland Huber zusammen mit Michael Daiker und Ludwig Schäfer in die Tat umsetzen. Am Sonntag traten ab 17 Uhr rund ein Duzend Boller auf der Bühne der Festhalle auf. Die dargebotene Bandbreite war dabei immens: Von Musik- und Gedichtvorträgen bis hin zu kabarettistischen Einlagen und Sketchen war allerhand geboten, sodass die zahlreichen Gäste einen abwechslungsreichen Abend erlebten.

Beide Moderatoren unterhalten bestens

Nach dem Auftakt durch die fünf lustigen Musikanten des Boller Musikvereins traten die beiden Moderatoren Michael Daiker und Ludwig Schäfer auf die Bühne, die während des gesamten Abends zwischen den Programmpunkten immer wieder mit humoristischen Anekdoten überleiteten und das Publikum bestens unterhielten. Zahlreiche kurzweilige Einzelauftritte folgten: Thomas Jauch nahm die verschiedenen schwäbischen Dialekte und daraus folgenden Verständigungsschwierigkeiten aufs Korn. Helga Freudenmann unterhielt mit sechs Kurzgeschichten über Teddybären. Roland Huber verpfändete in einem Gedicht als französischer Sansculotte seine letzte Hose. Waltraud Edele stellte das Kinderbuch "Jolanthe Glitzerstern" mithilfe einer selbst hergestellten und bemalten Puppe vor. Walter Wolf brachte die Gäste mit Heimatgedichten zum Schmunzeln. Besonderen Applaus verdienten sich zudem die jüngsten Protagonisten des Abends: Lea-Sophie Bendix trug Goethes bekannte siebenstrophige Ballade "Der Zauberlehrling" auswendig vor, während ihre jüngere Schwester Linn die szenische Umsetzung beisteuerte.

Eingestreut wurden auch immer wieder Gesangseinlagen, die beim Publikum nicht minder gut ankamen: Natalie Kleinmaier und Ivan Mesic beeindruckten mit zweistimmigen Interpretationen englischer Popsongs. Nach "Drunten auf der grünen Au" – vorgetragen von Christoph Ott, Roland Huber und Fabian Claasen – hallten sogar "Zugabe"-Rufe durch die Halle. Abgerundet wurde das Programm von Thomas Ott und Jörg Hähn mit einer Art Quintessenz des Abends: Ihr Mix aus Sketchen, Wortwitz und Gesang animierte die komplette Halle zum Mitklatschen. Zudem scherzten die beiden abschließend in Richtung Organisator Roland Huber: Er sei ja ein ausgewiesener Experte in Sachen Kleinkunst – schließlich erlebe er als Stadtrat jede Woche Theater hautnah. So endete nach rund zwei Stunden eine gelungene Premiere, die ein erstaunliches Potenzial der Hechinger Teilgemeinde zu Tage brachte und Lust auf eine Fortsetzung machte.