Betriebsleiter Michael Hemeke, Thomas Siebenaich vom Controlling, Vorstandsmitglied Silke Lerche (von links) und Produktionsleiter Alfred Mayer (rechts) nahmen in einer Video-Übertragung die Eröffnung der Gambro-Betriebsanlage "Conquest 5" vor. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gambro feiert 40-jähriges Bestehen in Hechingen / Einweihung von "Conquest 5"

Von Klaus Stopper

Hechingen. Seit 40 Jahren prägt Gambro Hechingen. Dieses Jubiläum wurde gestern mit einer Feierstunde im Gambro-Verwaltungsgebäude gefeiert. Besonderes Geburtstagsgeschenk: Per Video wurde live die offizielle Eröffnung des neuen Fertigungsgebäudes "Conquest 5" übertragen.

Gambro-Geschäftsführer Heiko Zimmermann begrüßte hochrangige Vertreter des eigenen Konzerns und der Regional- und Kommunalpolitik zu dieser Feier, und er stellte im Verlauf seiner Rede die Frage: "Warum sind wir so erfolgreich?" Neben der zentralen Lage Hechingens in Europa und den sehr zuverlässigen und gut ausgebildeten Mitarbeitern verwies er als Antwort unter anderem auch auf die hohen Forschungsanstrengungen der Firma. Der Vorstandsvorsitzende Guido Oelkers nahm diesen Ball auf. Gambro bewege sich in einem umkämpften Markt und habe sich 40 Jahre lang auf Weltklasseniveau gehalten, weil man sich nie auf Lorbeeren ausgeruht habe, sondern durch intensive Forschung immer neue Entwicklungen vorangetrieben habe. Auch nach der Übernahme durch den US-Konzern Baxter bleibe die Entwicklungsabteilung in Hechingen. "Das ist ein großer Vertrauensvorschuss, der zu permanenter Innovation verpflichtet", betonte er.

Einen humorvollen Rückblick auf die Gambro-Anfänge in Hechingen gab Wilhelm Happ, vor 40 Jahren Geschäftsführer der Firma.

Er schilderte den Firmengründer Holger Crafoord, der nach erfolgreichen Anfängen seiner Dialysatoren-Firma in Schweden einen deutschen Produktionsstandort suchte. Hechingen, vom Sterben der Textilindustrie schwer gebeutelt, wurde ihm von der Landesregierung empfohlen, möglicherweise auch als Kompensation für den Wegfall der Kreisstadt-Würden.

Der damalige Bürgermeister Norbert Roth versprach ihm das heutige Firmengelände bei Stetten, das Crafoord gut gefiel, ohne dazu zu sagen, dass der Stadt dieses Gelände gar nicht gehörte. Aber alles ging glatt, im April 1973 wurden die ersten Gambro-Mitarbeiter eingestellt. Bald wurden jährlich 200 000 Dialysatoren hergestellt, heute sind es 25 Millionen. Die Belegschaft ist auf 1400 Mitarbeiter angewachsen.

Und die Erfolgsgeschichte geht offenbar weiter. Als Höhepunkt der Feier wurde die neue Produktionsanlage auf dem ehemaligen Bundeswehr-Depot in Stetten offiziell eingeweiht. Dazu wurden Aufnahmen aus dem Werk per Video live in den Saal übertragen. "Unsere Außenwette, wie bei Gottschalk", scherzte Heiko Zimmermann. Symbolisch wurde dort ein Dialysatoren-Strang durchschnitten.