Jens Gruhl gab sich bei seiner offiziellen Amtseinführung bescheiden. Foto: Huger Foto: Schwarzwälder-Bote

Amtseinführung: Jens Gruhl nun offiziell Behördenleiter der Staatsanwaltschaft

Hechingen. "In einer Reihe mit berühmten Staatsanwälten" und "Spezialist für Großverhandlungen mit dem nötigen Feingefühl": Bei seiner offiziellen Amtseinführung am Freitagnachmittag in der Domäne ist Oberstaatsanwalt Jens Gruhl geradezu mit Lob überschüttet worden. Er selbst blieb in seiner Ansprache bescheiden.

"Wesentlich für den Erfolg der Behördenleitung sind die Mitarbeiter", sagte Gruhl. Der Dank gelte auch seinen langjährigen Weggefährten. Seine Antrittsrede hielt er bewusst kurz. "Ich will nur einen Punkt ansprechen, der mir wichtig ist", sagte er. Ein Neues Gebäude für die Staatsanwaltschaft lautete seine Bitte. Das "Nest" in der Heiligkreuzstraße solle gegen das leer stehende Gebäude des alten Vermessungsamtes getauscht werden. Dort würde der Platz ausreichen.

Hervorragende Arbeit auf allen Gebieten

Zuvor war Justizminister Guido Wolf in seinem Grußwort auf die vielen Arbeitsstationen von Gruhl eingegangen. Dieser sei nun "in die schwäbische Heimat zurückgekehrt" und er habe bisher "auf allen Gebieten hervorragende Arbeit geleistet". Wolf hob hervor, dass auch kleine Standorte wie Hechingen einen großen Beitrag für die Justiz leisten. Er hielt dabei ein Plädoyer für ein dezentrales Ausbildungswesen.

Weiter ging Wolf auf die baldige Einführung der elek-tronischen Aktenführung ein, die er als "bedeutenden Schritt" bezeichnete. Doch mit Gruhl habe man einen Fachmann, schließlich hat dieser bereits in seiner Station in Leipzig ein EDV-System eingeführt und sei auch Spezialist für Computerstrafrecht. "Ich bin mir sicher, dass er die Staatsanwaltschaft Hechingen mit dem notwendigen Feingefühl führen wird", schloss Wolf seine Ansprache.

Bürgermeisterin Dorothea Bachmann ging – ebenso wie zuvor Oberstaatsanwalt Karl-Heinz Beiter – kurz auf den preußischen Ursprung der Hechinger Justiz ein. Es werde mit der Amtseinführung auch die Tradition bekräftigt. Die Staatsanwaltschaft sei zudem "wichtig für die Stadt, die wieder Kreisstadt werden möchte". Als Präsente überreichte sie dem neuen Behördenleiter, der seine Arbeit in Hechingen seit Anfang Mai ausübt, ein Bild vom Rathaus, eine Wanderkarte und einen "süßen Gruß".

Einem Liedbeitrag der Klarinettengruppe der Hechinger Musikschule, welche die Amtseinführung musikalisch umrahmte, schloss sich ein Stehempfang an.