Schwester Josefine berichtete in Hechingen von den Zuständen in Burundi. Foto: Schäfer Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwester Josefine aus Burundi berichtet in Hechingen von politisch angespannter Lage

Von Karl-Heinz Schäfer

Hechingen. Am Wochenende hat Schwester Josefine aus dem Zachäus-Haus in Gitega im afrikanischen Burundi Hechingen einen Kurzbesuch abgestattet. Für den Ausschuss "Mission Eine Welt" ist dieser Kontakt sehr wichtig.

In Burundi ist die politische Situation nach einer umstrittenen Präsidentenwahl im Sommer angespannt. Deshalb hatte der Diakon Karl-Heinz Schäfer aus Hechigen auch seine geplante Reise nach Gitega abgesagt.

Am vergangenen Freitag haben Mitglieder des Ausschusses "Mission Eine Welt" am 26. Burundi-Treffen der baden-württembergischen Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit (SEZ) in Stuttgart teilgenommen. Dort trafen sie Schwester Josefine vom Zachäus-Haus, die sie anschließend nach Hechingen mitnehmen konnten.

Die unsichere politische Situation in dem kleinen afrikanischen Land war Hauptthema der Konferenz, bei der auch der Botschafter Burundis sprach. Es wurden Befürchtungen geäußert, dass wieder ein Bürgerkrieg ausbrechen könnte. Nach UNO-Angaben hätten rund 200 000 Flüchtlinge das Land bereits verlassen. Auf Regierungsebene ruhen derzeit die Kontakte zwischen Deutschland und Burundi. Umso wichtiger sei es, so die SEZ, dass die Beziehungen auf lokaler Ebene weiter gehen würden. Das meinte auch Schwester Josefine bei ihrem Gespräch mit dem Ausschuss, der jetzt als Ausschuss der katholischen Gesamtkirchengemeinde Hechingen arbeitet.

Grundnahrungsmittel werden immer teurer

Das Zachäus-Haus sei bisher von den Unruhen nicht direkt betroffen, beruhigte sie die Hechinger. Allerdings sei alles teurer geworden, auch die Grundnahrungsmittel wie Reis, die sie einkaufen müssen. Im Heim selbst sind derzeit 95 Kinder und Jugendliche, betreut von einem sehr harmonischen Schwesternteam. Schulbesuch und Berufsausbildung können ungestört weiter gehen.

Die afrikanische Ordensfrau hatte dann am Sonntag in der Stiftskirche am Ende der Heiligen Messe Gelegenheit, sich bei den Hechingern zu bedanken für die stetige moralische und finanzielle Unterstützung. Sie bat besonders eindringlich um das Gebet für ihr gefährdetes Heimatland. Umgekehrt würden die Kinder und Schwestern im Behindertenheim täglich an Hechingen denken und für die Menschen hier beten.

Wann ein Gegenbesuch der Hechinger in Burundi möglich sein wird, hängt von der weiteren politischen Entwicklung in dem Land ab.