Wildschweine graben derzeit regelmäßig den Schlatter Fußballplatz um. Foto: Stopper

Keiler regelmäßig in Schlatt unterwegs. Lösung: Platz soll mit einem Wildzaun eingehegt werden.

Hechingen-Schlatt - Wildschweine graben derzeit regelmäßig den Schlatter Fußballplatz um, und im Ort herrscht zumindest an Wochenenden offensichtlich Parkchaos – zwei Themen, die am Dienstag im Schlatter Ortschaftsrat besprochen wurden.

Was die Wildschweine angeht, so gibt es eine praktikable Lösung, erklärte Ortsvorsteher Jürgen Schuler: Der ganze Platz soll mit einem Wildzaun eingehegt werden, "auch wenn es nicht schön aussieht". Aber die Wildschweine hätten vor vier Wochen in der Nacht bereits die Wiese umgepflügt. Fast 50 Leute seien im Einsatz" gewesen, um den Schaden zu beheben, "und am Dienstag drauf waren die Schweine wieder da". Zurück blieben tiefe Löcher im Rasen. Nun müsse man reagieren.

Eine Reaktion hält Jürgen Schuler auch im Hinblick auf die Parksituation in Schlatt für unumgänglich, die er als "vogelwild" bezeichnete. Vor allem an Wochenenden werde Schlatt geradezu zugeparkt, weil jeder wisse, dass der städtische Vollzugsdienst da nur selten im Einsatz sein könne.

Zu wenig Platz für Rettungsfahrzeuge

Das Ergebnis: Anwohner kämen nicht mehr in ihre Hofeinfahrten, die gesetzlich vorgeschriebene Mindestbreite der Fahrbahn von drei Metern werde oft nicht mehr erreicht. Nicht nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Lastwagen sei da fast kein Durchkommen mehr, "da kommt dann auch keine Feuerwehr und kein Krankenwagen mehr durch", mahnte Schuler. Und wenn Rettungsfahrzeuge nur um Minuten aufgehalten würden, könne das "im schlimmsten Fall Menschenleben kosten."

Dass reine Mahnungen hier nichts bewirken, weiß Jürgen Schuler aus leidvoller Erfahrung. Aber Rettung naht: Er verwies darauf, dass die Stadt nun einen dritten Vollzugsbeamten einstellen will (wir berichteten). Und diese neue Stelle werde ausdrücklich auch damit begründet, dass an Wochenenden mehr kontrolliert werden soll. Schuler will sich darum kümmern, dass dieser auch regelmäßig nach Schlatt kommt, denn "wir müssen im Innenbereich Zeichen setzen."

Die Strafzettelpraxis des städtischen Ordnungsamts für Falschparker ist in Schlatt aber nicht überall unumstritten, wie in der Bürgerfragestunde deutlich wurde. Ein Anwohner, dessen Eltern im St. Dionysius-Weg wohnen, beschwerte sich, dass er in dieser Sackgasse nicht mal mehr kurz parken dürfe um etwas vorbeizubringen, weil dann sofort ein Strafzettel folge.

Offensichtlich gibt es in diesem Bereich einen anderen Anwohner, der auf der Lauer liegt und Fotos von seiner Ansicht nach falsch parkenden Autos macht. Die schicke er d ständig an das Ordnungsamt, das dann standardmäßig Geldstrafen verhänge.

"Dabei darf man hier parken", zeigte sich der Fragesteller überzeugt. Im vorderen Bereich sei das Sträßlein zwar eindeutig zu schmal, aber, weiter hinten habe sein Vater eine Breite von 5,80 Zentimeter gemessen. "Wenn ein Auto 1,70 Zentimeter breit ist, reicht das doch locker aus", argumentierte er. Ortsvorsteher Jürgen Schuler versprach, dass er die spezielle Situation mal mit einem Vertreter der Stadt vor Ort anschauen werde.