Gut besucht war die Veranstaltung des SPD Ortsvereins zu "Fake News" Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Vortrag: Die Bundestagsabgeordnete Saskia Eskens klärt über die gezielten Falschmeldungen auf

Spätestens seit dem Präsidentschaftswahlkampf Donald Trumps dürften "Fake News" jedem ein Begriff sein. Zu einem Vortrags- und Diskussionsabend über das brisante Thema mit der Bundestagsabgeordneten Saskia Esken hatte der SPD-Ortsverein Bisingen geladen.

Bisingen-Zimmern. Überraschend viele interessierte Mitbürger waren der Einladung ins Gasthaus Grüner Baum nach Zimmern gefolgt. Sie alle wurden willkommen geheißen von der Bisinger SPD-Vorsitzenden Gisela Birr. Unter den Ehrengästen waren MdB Martin Rosemann, SPD-Bundestagskandidatin Stella Kirgiane-Efremidou sowie der Kreisvorsitzende Alexander Maute.

In einem spannenden Vortrag gab die SPD-Politikerin Saskia Esken detailliert Aufschluss über die sogennanten "Fake-News". Bedeutung, Arten, Zustandekommen, Bewirken und Erkennung, dies alles stellte sie anschaulich dar. Ebenso gab sie Tipps zum Umgang, Überprüfung und Bekämpfung solcher bewussten Irreführungen.

Die gezielten Fehlinformationen und Falschmeldungen verbreiten sich in sozialen Netzwerken rasant und effektiv, einzig mit dem Ziel, andere Menschen zu manipulieren. Sehr erstaunlich sei, dass einfach alles, was Emotionen auslöse, ob aufregend, kurios oder abstoßend, geklickt werde. Mit wenig Aufwand lasse sich eine große Reichweite erzielen und veranlasse so eine schlechte Stimmung in Deutschland.

Ohnehin sei die Gesellschaft einer kognitiven Überlastung durch die vielen digitalen Ebenen ausgesetzt. Eine Großzahl der Menschen informiere sich übers Internet und laufe dabei Gefahr, "Fake News" Glauben zu schenken.

Die Medien sind auch gefordert

Die Gesellschaft müsse sich mit dem Thema auseinandersetzen und versuchen, damit umzugehen, appellierte Esken. Außerdem seien die Medien gefordert, sich den Herausforderungen zu stellen und nach reichlicher Prüfung abzuschätzen, was veröffentlicht werde. "›Fake News‹ zu verbieten, dazu bedürfe es aber eines Wahrheitsministeriums", schränkte die Referentin ein.

Trotz allem nahm der Bundestag im Juni 2017 das Netzwerkdurchsetzungsgesetz an. Es sei immens schwierig, eindeutige Grenzen zu ziehen zwischen strafbarer und der eigenen Meinung. Die Öffentlichkeit müsse lernen, Infos und deren Quellen kritisch zu betrachten.

Bei der anschließenden Diskussionsrunde kamen mehrere Fragen und Anregungen aufs Tableau. Anhand eines aktuellen Leserbriefs wurde aufgezeigt, was Fakten sind und was nicht der Wahrheit entspricht. Dabei wunderten sich einige, weshalb dies die Presse überhaupt so abgedruckt habe.

Mehrere Probleme, der Zeitdruck, Personenmangel, Einsparungen und Konkurrenzgedanken führen letztendlich zu solchen falschen Pressemitteilungen, erklärte Esken. Selten werde eine Nachricht auf Echtheit geprüft. Bei vielen Angelegenheiten solle aber viel lieber nach Lösungen als nach Schuldigen gesucht werden.

Der Tenor der Anwesenden war einstimmig, die Bildungsaufgabe solle ganz groß geschrieben werden. Informationsverbreitung dürfe nicht oberflächlich sein.

Wenn etwas emotional ansprechend sei, sollte es kritisch hinterfragt werden, zog Gisela Birr am Ende des Abends ihre Bilanz und bedankte sich bei Saskia Esken für ihren Vortrag.