Wie sie vom Dorfmädel zur Schauspielerin wurde, schildert Dietlinde Elsässer in ihrem neuen Buch. Ihre Lesung am Sonntag in der Buchhandlung Welte war ausverkauft. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Lesung mit Dietlinde Elsässer in Buchhandlung Welte macht Zuhörer nachdenklich

Von Klaus Stopper

Hechingen. So ein Leben verläuft nicht nur lustig, aber Dietlinde Elsässer kann auch traurige Episoden so erzählen, dass keine Trübsal entsteht. Nachdenklichkeit aber schon.

"Mach bloß kein Theater", mit diesem Spruch hat sie ihre Mutter von Kind an zu etwas mehr Anpassung ermahnt. Vergeblich, wie man weiss, und dass sie beim Melchinger Lindenhof Schauspielerin wurde, ist wohl ein Glücksfall für ihre Fans. Davon gibt es nicht wenige, wie ihre gut besuchte Lesung am Sonntag in der Hechinger Buchhandlung Welte bewies.

Es wurde von Anfang an gelacht, obwohl vieles gar nicht so lustig war an ihren Erzählungen. Wie sie im Dorf Hemmendorf aufwuchs, das so eng war, dass sie wusste, "wie es in jedem Haus schmeckt". Und sie hatte einen wachen Blick für "die Leut", die Nachbarn, die Freunde. "Es hat mich immer schon beschäftigt, wie verschieden die sind", erzählte sie. Vom Weggehen aus dem engen Ort ihrer Heimat, dem Schmerz, der dabei entsteht, der Kraft, die daraus wachsen kann, davon handelt ihr Buch. Über ihr Jahr als Haushaltshilfe in Stuttgart berichtet sie: "Ich bin heute noch froh, dass ich das gemacht habe, obwohl es das schlimmste Jahr in meinem Leben war". Es sei auch ein "Sprungbrett ins Leben" gewesen, denn "ich habe damals gelernt, dass man auch das Schwere lieben muss, denn hinter jedem Schweren liegt ein Lichtle".

In ihrem Fall war es am Ende das Bühnenlicht, die Laufbahn als Schauspielerin, die ihr sicher nicht in die Wiege gelegt war. Ein Leben, das bunt, voll, aber auch in vielen Phasen nachdenklich kommentiert in ihrem Buch beschrieben wird.