Meßstetten-Plan führt zu neuen Überlegungen / Stadtkreis Karlsruhe als Vorbild

Hechingen (lok). Wird das Asylbewerberheim in der Runkellenstraße in Hechingen überflüssig, wenn das Land in Meßstetten eine Erstaufnahmestelle für Flüchtlinge einrichtet?

Der Sozialdezernent im Landratsamt, Eberhard Wiget, ist "eher skeptisch, dass in Hechingen bald ganz Schluss ist". Im Gespräch mit unserer Zeitung hat der Amtsleiter gestern allerdings bekräftigt, falls das Land seine Pläne in Meßstetten realisiere, werde der Landkreis darauf drängen, darüber hinaus keine zusätzlichen Flüchtlinge mehr aufnehmen zu müssen. Zumindest so lange nicht, bis die Erstaufnahmestelle dort wieder abgezogen werde.

Bekanntlich ist die Erstaufnehmestelle befristet: Lediglich bis 2016 sollen nach derzeitigen Stand dort Flüchtlinge untergebracht werden. Wiget verweist auf die bereits bestehende Erstaufnahmestelle in Karlsruhe, wo sich das Land im Gegenzug verpflichtet hat, keine zusätzlichen Asylbewerber mehr dem Stadtkreis zuzuweisen.

Im Hechinger Heim leben derzeit rund 70 Frauen, Männer und Kinder. Sie sind in der Unterkunft des Kreises untergebracht, bis ihr Asylverfahren, das zwei Jahre dauert, abgeschlossen ist. Sollte der Zollernalbkreis sein Ziel erreichen und neben Meßstetten keine weiteren Plätze zu Verfügung stellen müssen, käme eine Schließung der Gemeinschaftsunterkunft in Betracht.

Die Zahl der Flüchtlinge im Heim könne sicher "runtergefahren" werden, ob man sie jedoch ganz auf null senken könne, wisse der Landkreis im Moment nicht. Wiget: "In zwei Jahren sind wir schlauer."

u Zollernalb-Bote