Wieder Bundestagskandidat der Grünen: Chris Kühn. Foto: dpa

Bundestagswahl: Mitglieder bestimmen erneut 37-Jährigen zum Bundestagskandidaten im Wahlkreis Tübingen-Hechingen.

Hechingen/Tübingen - Der Tübinger Chris Kühn zieht für die Grünen erneut in den Bundestagswahlkampf. Er wurde am Freitag zum Kandidaten im Wahlkreis Tübingen-Hechingen für die Wahl 2017 bestimmt.

Kühn will seinen Sitz im Berliner Parlament verteidigen: Bei der letzten Wahl im Jahr 2013 wurde der heute 37-Jährige auf Listenplatz sechs der baden-württembergischen Grünen in den Bundestag gewählt. Er ist Sprecher für Bau- und Wohnungspolitik der Bundestagsfraktion.

Bei der Nominierungsversammlung am Freitag in Tübingen wurde Kühn mit 97,8 Prozent der Stimmen zum Kandidaten für die Wahl im nächsten Jahr gekürt. 45 der anwesenden 46 Wahlberechtigten stimmten für ihn, einer enthielt sich.

Kühn verdeutlichte in einer rund 20-minütigen Rede seine politischen Standpunkte. Stichwort Europa: Nach dem Brexit könne man nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Der Weg zurück zum Nationalstaat sei falsch, sagte Kühn. Im Gegenteil: Das Europäische Parlament brauche mehr Macht und Einfluss.

Ein Anliegen ist ihm die Bekämpfung der Wohnungsnot. Der Bund müsse in den sozialen Wohnungsbau investieren. Der Bundestagsabgeordnete machte sich zudem für die Regionalstadtbahn stark: "Städte wie Hechingen, Reutlingen und Tübingen werden dadurch zusammenrücken." Man müsse die Planung vorantreiben. Zum Thema Klimaschutz machte Kühn deutlich, Braunkohlebergwerke dürften nicht länger betrieben werden.

Auf mögliche Koalitionen nach der Wahl angesprochen, erklärte Kühn, die Grünen führten einen eigenständigen Wahlkampf. Ziel sei es, die große Koalition abzulösen.