Am Sonntag nach dem Familiengottesdienst wurde das Geheimnis gelüftet. Die vielen großen und kleinen Besucher konnten nur staunen: Entstanden war eine Lego-Stadt der Superlative, für die die Bauherren von allen Seiten gelobt wurden. Foto: Maute Foto: Schwarzwälder-Bote

Lego-Aktion: Kinder bauen im Gemeindehaus eine Stadt der Superlative / Lob von allen Seiten

Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehn: In Hechingen war das bekannte Kinderlied am Wochenende Programm. Eineinhalb Tage lang wurde im Gemeindehaus Stein auf Stein gesetzt, bis am Sonntag eine riesige Lego-Stadt entstanden war.

Von Andrea Maute

Hechingen. Ein großer Saal, viele Tische und davor 32 Jungen und Mädchen, die eifrig in ihre Bauwerke vertieft waren. Dieses Bild bot sich den neugierigen Besuchern, die sich am Samstag vom Baufortschritt überzeugen wollten. Dort, wo am Tag zuvor lediglich die Fundamente gestanden hatten, reckten sich nach und nach bunte Häuschen in die Höhe, ragte ein mächtiger Kran in den Himmel und thronte majestätisch eine imposante Ritterburg. Auf der grünen Wiese tobten Hunde, ein Zug zog unermüdlich seine Runden und im Fußballstadion war ein spannendes Spiel im Gange.

Welches Thema sie gestalten wollten, das durften die Kinder, die beim Lego-Projekt mitmachten, ganz alleine entscheiden. Meist wurde zusammen mit Freunden gebaut, und kam ein Werk zwischendurch mal ins Stocken, waren verschiedene Helfer zur Stelle, die den jungen Bauherren mit Rat und Tat zur Seite standen. "Unser Bausatz war ziemlich schwierig", erklärte etwa Maximilian, der mit Hilfe seines Vaters die Ritterburg in Angriff genommen hatte. Wichtig war dem Neunjährigen dabei, dass das Gesamtbild stimmt.

Denn ohne die richtigen Details ist eine Burg eben keine Ritterburg. Und so hatte Maximilian unter den ungezählten Kleinteilen nicht nur einen Stein für die Schleuder ausfindig gemacht, sondern im Burggraben auch noch einige Krokodile platziert, die mit weit geöffnetem Schlund mögliche Feinde schon von Weitem abschreckten.

Vom abenteuerlichen Ritterdasein bis zum beschaulichen Landleben war es indes nur ein kleiner Schritt. Einige Tische weiter konnte der Entstehungsprozess von Manuels Bauernhof mitverfolgt werden. Was ihm am Lego-Projekt am besten gefällt? "Eigentlich das Bauen selbst", erklärte der Elfjährige, der auf die Frage, warum seine Wahl auf Bauernhof gefallen sei, eine logische Antwort parat hatte: "Weil er so schön aussieht." In der Tat − die Blumenwiese, auf der friedlich Pferde grasten, bot ein idyllisches Bild. Auch Manuel hatte an alles gedacht und für die Tiere eigens eine Unterkunft mit Futterstelle und Tränke errichtet.

Die meisten Kinder, die sich am Projekt der Seelsorgeeinheit St. Luzius Hechingen beteiligten, sind richtige Lego-Profis und beschäftigen sich auch zuhause ausgiebig mit den kleinen bunten Steinchen. Trotzdem: 120 Bausätze und über 100 000 Steine – das muss erst einmal verbaut werden. Umso wichtiger waren, wie Hauptorganisator und Pastoralreferent Peter Duttweiler erklärte, die Pausen; Auszeiten, die mit biblischen Geschichten und Andachten gefüllt wurden. Wie die fertige Stadt am Ende aussehen wird, stand am Samstag noch in den Sternen, denn schließlich zählte nicht das Tempo, sondern der Spaß. Am Sonntag nach dem Familiengottesdienst wurde das Geheimnis dann gelüftet.

Die vielen großen und kleinen Besucher konnten nur staunen: Entstanden war eine Stadt der Superlative, für die die Bauherren von allen Seiten gelobt wurden.