Skepsis macht sich breit / Sickingen im Ersten Weltkrieg (II)

Von Gerhard Henzler

Hechingen-Sickingen. Die anfängliche Kriegsbegeisterung ließ in Sickingen spätestens ein Jahr nach Beginn des Ersten Weltkriegs nach.

Allgemeine Skepsis machte sich breit, weil sich die Hoffnungen auf einen raschen Sieg nicht erfüllten. Die häufigen Verlustmeldungen förderten Sorgen, Nöte und Ängste der Sickinger Bauersfamilien, denn laut Chronist war fast die gesamte männliche Bevölkerung bis zum 45. Lebensjahr unter den Fahnen.

Am 17. Juli 1915 erwischte es in der Narew-Bobr-Schlacht bei Wilk in Russland den fast 22jährigen Musketier Eugen Kleinmann. Er diente im Infanterieregiment 250. Zwölf Tage später, am 29. Juli 1915, starb der 19jährige Karl Kleinmann des Franz. Er diente im 4. Garderegiment zu Fuß. In den Kämpfen bei Krasnostow verlor er sein Leben.

Ferdinand Mauch, 35jähriger Landwehrmann des Infanterieregiments 111 und Vater von zwei Kindern, musste am 1. April 1916 bei Fricourt im Département Somme sein Leben lassen. Hermann Kleinmann des Johann Baptist, 39jähriger Landwehrmann im Infanterieregiment 163, starb am 3. Juli 1916 in Contalmaison im Département Somme.

Weitere Sickinger verloren an der Somme ihr Leben: am 19. Juli 1916 der fast 33jährige Gefreite Alexander Kleinmann des Jakob vom Feldartillerieregiment 26 und am 12. September 1916 der 20jährige Grenadier August Bogenschütz des Julius vom Gardegrenadierregiment 2. Es wird vermutet, dass am gleichen Tag auch der 36jährige Leutnant der Reserve Gabriel Bogenschütz des Albert vom Landwehr-Fußartillerie-Regiment 21 dort ums Leben kam. (Wird fortgesetzt)